Mein Bezirk 2020: Frischer Wind in Region gesucht

Wolfgang Ecker ist Spartenobmann des nö. Gewerbe und Handwerks, WK Purkersdorf- und Wirtschaftsbund WU-Obmann.
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  • Wolfgang Ecker ist Spartenobmann des nö. Gewerbe und Handwerks, WK Purkersdorf- und Wirtschaftsbund WU-Obmann.
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REGION PURKERSDORF/KLOSTERNEUBURG. "Wir sind wirtschaftlich stark benachteiligt. Schwache Gemeinden haben pro Kopf 300 Euro Kommunalsteuer im Jahr, wir sind bei 100 Euro", zieht Bgm. Josef Schmidl-Haberleitner aus Pressbaum ein Fazit. Wirtschaftskammer Purkersdorf-Obmann Wolfgang Ecker, nö. Spartenobmann von Gewerbe und Handwerk, weiß: 
"Das ist ein Trend, der sich durch die gesamte Region zieht – und das ist schade."

Wien-Nähe als Minus

Statistisch sei die Anzahl der Betriebe in der Region zwar okay, doch der Großteil der Betriebe ist klein, weiß Bgm. Claudia Bock aus Wolfsgraben: "Wir haben sehr viele kleine Betriebe und wenig Bauland-Betriebsgebiet. In Summe ist das eine schwierige Situation." Vor allem die Nähe zu Wien spielt bei der Betriebsansiedlung eine wichtige Rolle, weiß Tullnerbachs Bgm. Johann Novomestsky: "Wir haben Geschäftslokale bei uns im Ort frei, finden aber nur wenige Firmen, die Interesse haben, weil sich die meisten direkt in Wien ansiedeln."

Infrastrukturen verbessern

Auch der Mangel an Infrastrukturen hindert das wirtschaftliche Wachstum der Region, meint Ecker: "Scheinbar passen die aktuellen Infrastrukturen nicht, sonst würden sich ja Unternehmen ansiedeln." Sein Vorschlag an die Gemeinden lautet daher: "Man könnte Neuansiedlungen fördern, indem man z.B. Teile der Kommunalsteuer rückerstattet." Auch attraktive Ortszentren samt Parkplätzen und kleine Gewerbeparks wären förderlich. In Klosterneuburg sind derlei Entwicklungen bereits im Gange, wie Bgm. Stefan Schmuckenschlager erklärt: "Einerseits wollen wir das Kasernenareal in Hinblick auf Wirtschaft entwickeln, um attraktive Betriebe, die Arbeitsplätze versprechen, nach Klosterneuburg zu ziehen. Andererseits haben wir mit dem IST Austria sicherlich beste Karten, um Technologie-Unternehmen in Klosterneuburg anzusiedeln." Potential sieht der Stadtchef auch in der derzeit florierenden Gastronomie: "Eine Haube ist nicht genug."

Gemeinsam stark sein

Den immer wiederkehrenden Trend, die Region in puncto Wirtschaft und Tourismus stärker zu vereinen, begrüßt auch Ecker: "Ich glaube, dass es zukünftig nur gemeinsam geht. In der Praxis ist das aber schwer umzusetzen." Und dabei seien nicht nur die Gemeinden, sondern auch der Wille der Unternehmer selbst gefragt.

ZUR SACHE:

Betriebe im Bezirk:
Hier die Anzahl der aktiven Betriebe pro Gemeinde im Überblick (Quelle: Jahresstatistik 2014 der Wirtschaftskammer-Außenstellen Purkersdorf und Klosterneuburg):
Gablitz: 353
Klosterneuburg: 2035
Mauerbach: 231
Pressbaum: 496
Purkersdorf: 603
Tullnerbach: 212
Wolfsgraben: 117
Insgesamt zählte man 2014 im Teilbezirk Purkersdorf 2012 aktive Betriebe, im Vergleich zum Vorjahr ist dies ein Plus von 61 Betrieben. Die Unternehmer im Teilbezirk Purkersdorf beschäftigen ca. 3.500 Mitarbeiter und leisten rund 4 Millionen Euro Kommunalsteuer jährlich.

Maßnahmen der Gemeinden:

Gablitz: Laut Bgm. Cech könnte das Hotel Austria wieder als Hotel eröffnet werden und so Wirtschaft und Zentrum neu beleben.
Klosterneuburg: Die Stadt setzt auf das Kasernenareal und auf Technologie-Unternehmen. Zudem würden Flächen für ein hochqualitatives Kaufhaus gesucht.
Mauerbach: Vor allem der Mangel an Gemeinde-eigenen Gewerbegründen sei ein Problem, so Bgm. Buchner. Eine Idee sei es "sauberes Gewerbe" (z.B. IT-Betriebe) anzusiedeln.
Pressbaum: Bei der Zentrumsumgestaltung soll Platz für Betriebe entstehen. Zudem soll, laut StR Scheibelreiter, eine "Pressbaum Card" für mehr Information zwischen Kunden und Betrieben sorgen. Eine Ausdehnung des Betriebsgebiets Rekawinkel sei in Prüfung.
Purkersdorf: Die Themen Parkplätze und Block-Öffnungszeiten stehen auf der Tagesagenda, hält StR Wolkerstorfer fest. Außerdem setze man auf Aktionen wie lange Einkaufsnacht oder Modenschau.
Tullnerbach: Laut Bgm. Novomestsky müsse man zuerst den Konjunkturaufschwung abwarten, einige Geschäftslokale im Ort seien frei.
Wolfsgraben: Laut Bgm. Bock will man vor allem das Automic-Gebäude neu besiedeln.

Podiums-Diskussion am 17. Juni um 19 Uhr

Den Abschluss der "Mein Bezirk 2020"-Serie bildet eine Podiumsdiskussion, die am 17. Juni um 19 Uhr im Wirtshaus Oliver in Wolfsgraben (Hauptstraße 3) stattfindet. Dabei werden Bürgermeister und Gemeindevertreter der sechs Gemeinden des Teilbezirks Purkersdorf über die zukünftige Entwicklung der Region diskutieren.
Diskutieren auch Sie mit – schließlich ist es Ihre Heimat! Hier geht's zur Facebook-Veranstaltung zur Podiums-Diskussion.

ZUM NACHLESEN:

Die Teile 1 bis 4 unserer Serie "Mein Bezirk 2020" finden Sie HIER.

Wolfgang Ecker ist Spartenobmann des nö. Gewerbe und Handwerks, WK Purkersdorf- und Wirtschaftsbund WU-Obmann.

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