Streit in Purkersdorf eskalierte: Freundin stach zu
ST. PÖLTEN/PURKERSDORF (ip). Nachdem es in der Beziehung einer 20-Jährigen und dem Vater ihres gemeinsamen Kindes immer wieder zu heftigen Auseinandersetzungen gekommen war, eskalierte im Mai 2016 in Purkersdorf ein Streit, bei dem die junge Frau zuletzt auch zum Messer griff.
Aus Urlaubsplänen wurde Streit
Am Landesgericht St. Pölten relativierte die Angeklagte gegenüber Richter Markus Grünberger ihre Schuld. Sie sei wütend geworden, weil ihr Lebensgefährte ihr vorgeworfen habe, sich zu wenig um das Kind zu kümmern. Und obwohl man an diesem Abend eigentlich Urlaubspläne schmieden wollte, sei man so in Streit geraten, dass sie sich schließlich gegen die Aggressionen des Mannes zur Wehr setzen musste. Sie sei in Panik geraten, als ihr Lebensgefährte auf sie zugekommen sei.
Messer in Oberschenkel
Aus der Sicht des Mannes sei die 20-Jährige außer Kontrolle geraten. Sie habe ihn geschlagen, gebissen und habe dann ein Messer aus dem Block in der Küche genommen. Beim Herumfuchteln habe sie ihm zunächst oberflächliche Schnittwunden zugefügt, bevor sie ihm das Messer in den Oberschenkel rammte. Mit dem Messer in der Hand habe sie von ihm verlangt, seine Vorwürfe das Kind betreffend zurückzunehmen.
Sechs Monate Bewährungsstrafe
Für Grünberger war die Aussage des Opfers glaubwürdiger. Er ging davon aus, dass die Aggression doch eher von der 20-Jährigen ausgegangen sei. Aufgrund ihres Alters, ihrer bisherigen Unbescholtenheit und einer, laut Gutachten, eingeschränkten Dispositionsfähigkeit beließ es der Richter bei einer Bewährungsstrafe von sechs Monaten. Neben 5.720 Euro Schmerzensgeld wurden dem Opfer auch die Entschädigung für allfällige Folgeschäden zugesprochen (nicht rechtskräftig).
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