Die Helden der Wahl in der Region Purkersdorf
280 Wahlbeisitzer in der Region halten sich zum heuer bereits dritten Mal bereit.
REGION PURKERSDORF. Wenn am kommenden Sonntag der vierte Anlauf zur Kür des Bundespräsidenten steigt, dann bedeutet das für rund 280 Menschen im Bezirk: Wieder einen Tag weniger mit der Familie verbringen. Die Wahlbeisitzer können nun bereits den vierten Sonntag keinen Adventmarkt besuchen, keinen Ausflug planen oder einfach nur faulenzen. Wir haben die Idealisten der Demokratie gefragt, was sie vom Verlauf der bisherigen Wahl halten, was sie vom vierten Wahlgang erwarten und warum sie trotzdem noch mithelfen wollen.
Pflicht an der Demokratie
"Ich seh das als Gemeinderat als Pflicht an der Demokratie", sind sich die Pressbaumer Gemeinderäte Thomas Tweraser und Verena Nekham einig. Doch:
"Natürlich freut man sich nicht sonderlich wenn man jetzt schon das dritte Mal dabeisitzen muss", seufzen sie. Dennoch können beide das Urteil zur Wahlwiederholung nachvollziehen. "Aber den Posten als Wahlbeisitzers attraktiviert das natürlich nicht", weiß Verena Nekham. "Da muss man sich zum Teil vorwerfen lassen dass man zu langsam auszählt, die Wahl nun wiederholt werden muss und so weiter", stimmt auch Thomas Tweraser zu. Dabei steht für beide fest: "Bei uns sind keine Fehler passiert!".
Anreiz und Einstieg in die Kommunalpolitik
Auch wenn Tweraser selbst auf die 12 Euro, die die Stadtgemeinde jedem Wahlbeisitzer für Frühstück und Mittagessen bezahlt, verzichten könnte, hätte er eine Idee zur Attraktivierung des Postens: "Zum Beispiel 10 Euro pro Stunde für Nicht-Gemeinderäte. Das könnte für manche auch ein Einstieg sein sich für kommunale Politik und für Demokratie an sich zu interessieren."
Kleine Bezahlung als Dank
Ähnliches wurde im September in Purkersdorf beschlossen. Zuvor übernahm die Stadt ausschließlich die Verpflegung, nun werden je vier Stunden Einsatz am Wahltag 30 Euro an Mitglieder von Sprengelwahlbehörden bezahlt. "Es gibt Leute, die da so einige Stunden investieren. Es soll einfach eine Anerkennung sein", schildert Bürgermeister Karl Schlögl die Begründung. Zusätzliche Wahlbeisitzer für den bevorstehenden Wahlgang am Sonntag habe diese Neuerung jedoch nicht gebracht. Und was sind dann die Beweggründe der vielen Helfer? Der Stadtchef erklärt: "Es ist ein Dienst an der Demokratie, an der Gemeinschaft und auch an der jeweiligen Partei, die ja um Mithilfe bittet."
Hoffen auf einen Entscheid
Vorhersagen über den Wahlausgang werden auf Nachfrage keine getroffen, doch eines steht fest: "Ich hoffe nur, dass nicht noch einmal gewählt werden muss", meint Verena Nekham.
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