Wolfsgraben: 'PL'-Zuteilung 'zur Kenntnis genommen'
WOLFSGRABEN. Wie die Bezirksblätter berichteten, soll der Bezirk Wien-Umgebung mit 1.1.2017 aufgelöst und die Gemeinden auf andere Bezirke aufgeteilt werden. Dabei sei man Studien zu Bewegungsströmen der Bevölkerung gefolgt, erklärte Landeshauptmann Erwin Pröll auf Nachfrage bei der Pressekonferenz am vergangenen Donnerstag.
Im Zwiespalt zeigte sich jedoch Wolfsgraben, die zwar zum, derzeit noch bestehenden, Teilbezirk Purkersdorf gehören, jedoch auch an der Grenze zum Bezirk Mödling liegen.
Früher Mödling, heute Purkersdorf
"Grundsätzlich ist es schon möglich zu sagen wir wollen lieber nach Mödling oder Tulln", erklärte Bgm. Claudia Bock (ÖVP) ihren Gemeinderatskollegen bei der Sitzung am vergangenen Montag. Am 24. September soll die Landtagssitzung stattfinden, in der beschlossen wird wie der Bezirk aufgeteilt wird, informierte sie weiter. "Die Alteingesessenen wissen dass wir früher eher nach Mödling orientiert waren, das hat sich in den letzten 40 bis 50 Jahren aber geändert", so Bock, die auch ihren Unmut über die späte Informierung der betroffenen Gemeinden äußerte: Um 8 Uhr morgens sei eine E-Mail mit der Einladung sich um 11 Uhr im Palais Niederösterreich in Wien einzufinden auf der Gemeinde eingetroffen. "Sieben Bürgermeister haben's zur Besprechung geschafft wo mitgeteilt wurde dass der Bezirk aufgelöst wird", so Bock.
Zu wenig Wissen um zu entscheiden
Auch GR Gabriele Hollinek (Grüne) stimmte dem überein: "Ich denke dass wir d'accord sind dass das eine Vorgangsweise ist die nicht in Ordnung ist." Da zudem derzeit noch viele Fragen rund um Schulsprengel, Blaulichtorganisationen und Co. nicht geklärt seien, sei es auch schwierig sich nun zu entscheiden ob man mit der Zuteilung zum Bezirk St. Pölten zufrieden sei oder doch den Bezirk Mödling bevorzuge: "Wie sollen wir da nun eine Entscheidung treffen die fundiert ist?", so Hollinek. Auch GGR Josef Pranke (AWG) stimmte dem zu: "Wir wissen auch nicht mehr als die anderen draußen."
"Einiges spricht für PL"
Vizebgm. Christian Rothbauer (ÖVP) betonte: "Es gibt Punkte die dafür sprechen dem Bezirk Purkersdorf bzw. PL näher zu treten. Auch im Feuerwehr-Bereich ist es einfacher mit Purkersdorf zusammen zu arbeiten als wenn die nächste Bezirksstelle Mödling wäre." Er bleibt hoffnungsvoll: "Ich kann – oder möchte gern – davon ausgehen, dass sich Experten dazu etwas überlegt haben." Auch Bgm. Claudia Bock betonte abschließend: "Der Teilbezirk Purkersdorf ist ein starkes Gegengewicht zum eher westlichen St. Pölten-Land. Je stärker wir hier bleiben, desto besser – um eine gewisse Stärke im neuen Bezirk zu zeigen."
"Zur Kenntnis genommen"
Letztendlich beschloss der Gemeinderat die Entscheidung des Landes Niederösterreich "zur Kenntnis zu nehmen". Gegenstimmen kamen von GR Vinzenz Trugina (AWG) und GR Gabriele Holzer (AWG).
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