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Die katholische Kirche im Außerfern lebt

- Dekan Franz Neuner erlebt die Veränderungen in der Kirche hautnah mit. Sorge um die Zukunft der Kirche hat er nicht.
- Foto: Reichel
- hochgeladen von Günther Reichel
Die Kirche durchlebt derzeit keine einfachen Zeiten. Dekan Franz Neuner fasst die Situation aus seiner Sicht zusammen.
BREITENWANG. Seit 2003 ist Franz Neuner Dekan von Breitenwang und damit oberster Kirchenvertreter in der Region. Diese Tätigkeit wird der bald 65-Jährige noch längere Zeit ausüben, erst kürzlich wurde er in seiner Funktion für eine weitere Amtszeit bestätigt.
Große Herausforderungen
Einfach sind die Zeiten für die Kirche nicht, weder im Dekanat noch in der Diözese, "Die Herausforderungen sind weltweit groß", hält Neuner fest. Zwar sei vieles in Bewegung, Neuner sieht aber auch Bereiche, wo zu wenig vorwärtsgeht. Etwa beim Thema Frauen im Priesteramt. "Das braucht es unbedingt!", findet Neuner. Auch beim Zölibat müsse man umdenken. "Dass da nichts passiert, enttäuscht viele Menschen, darunter auch solche, die dem 'inneren Kreis' der Kirche angehören."
Neue Impulse sind gefragt
Die Auswirkungen sind spürbar. In den vergangenen Jahren haben sich viele Menschen von der Kirche abgewandt. Sorge um die katholische Kirche hat Neuner dennoch nicht. Aber es braucht neue Impulse. Solche gehen im Dekanat von den fünf Seelsorgeräumen aus. Die Arbeit in diesen Gemeinschaften erfolgt weitgehend eigenständig.
13 Priester im Dekanat
Aktuell arbeiten im Dekanat 13 Priester, teils als Pfarrer oder in der Funktion eines Vikars. Hilfreich sind auch ältere Pfarrer, die weiterhin für einzelne Gemeinden zuständig sind. Ferner gibt es 29 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die in der Seelsorge tätig sind, für die Caritas wirken, die Kirchenbeitragsstelle betreuen, udgl..
Außerdem bringt sich eine größere Zahl an aktiven Gläubigen in unterschiedlicher Form ein, z.B. durch die Arbeit in den Pfarrgemeinderäten und Pfarrkirchenräten.
Arbeit hat sich verändert
Die Arbeit innerhalb der Kirche im Gesamten, und jene der Priester im Speziellen, habe sich in den vergangenen Jahren aber stark verändert, stellt Franz Neuner fest. Das bereite ihm aber weniger Sorge, "als die Veränderungen in unserer Gesellschaft. Die kosten viel mehr Energie!" Neuner nennt mit Blick auf das Ergebnis der eben erst abgehaltenen Nationalratswahl die Tendenzen hin zu Abschottung und Ausgrenzung als Beispiel. Er mahnt: "Es kann nur miteinander funktionieren, gesellschaftlich und kirchlich!"
Ohne Kreativität geht es nicht
Für dieses Miteinadern möchte er sich weiterhin einsetzen und hofft auf die volle Unterstützung aller Mitstreiter. Das werde auch gelingen, "wir müssen einfach kreativ mit der Situation umgehen." Und was stimmt ihn diesbezüglich so zuversichtlich? "Die Geschichte. Die Kirche hat viele Höhen und Tiefen durchlebt. Aber wir sind da, und wir sind alles andere als ein 'kleines Häuflein', weder im Außerfern noch weltweit. Im Gegenteil!"
Zur Sache
Wissenswertes über das Dekanat Breitenwang
- Seelsorgeräume: Im Dekanat Breitenwang, das geografisch deckungsgleich mit dem Bezirk Reutte ist, gibt es fünf Seelsorgeräume, nämlich im Tannheimer Tal inkl. Jungholz, im Oberen Lechtal (Steeg bis Häselgehr) bzw. im Unteren Lechtal (Elmen bis Weißenbach), im Raum Reutte und im Zwischentoren (Heiterwang bis Biberwier, bzw. bis Namlos). Vils und Pinswang sind eigenständig, werden 2025 aber an den SR Reutte angeschlossen. Aus der Historie heraus werden diese beiden Gemeinden trotzdem eine hohe Eigenständigkeit behalten.
- Priester: Oberster Vertreter ist Dekan Franz Neuner. Er hat diese Funktion seit 2003 inne. Außer ihm gibt es derzeit zwölf weitere katholische Priester im Dekanat. Von den insgesamt 13 Priestern stammen sechs aus Tirol, drei aus Indien, drei aus Polen und einer aus Kenia.
- Kirchenaustritte: Von den knapp 34.000 Einwohnern im Bezirk gehören etwa 22.000 der katholischen Kirche an. Deren Zahl geht allerdings zurück. Jährlich treten um die 150 Männer und Frauen aus, ein kleiner Teil kommt aber wieder zurück. Die meisten "Eintritte" finden über die Taufe statt. Es gibt kaum ein Neugeborenes, bei dem Eltern, so diese nicht einer anderen Glaubensgemeinschaft angehören, auf die Taufe ihres Kindes "verzichten".
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