Anna-Dengel-Straße wird jetzt "akademisch"
- Ernst Hornstein konnte erklären, warum Frauen so selten als Namenspatinnen aufscheinen.
- Foto: Archiv
- hochgeladen von Günther Reichel
REUTTE (rei). Es ist nicht so, dass im Reuttener Gemeinderat keine Frauen sitzen, dieser Antrag kam dann aber doch von einem Mann - vom Bürgermeister persönlich: Luis Oberer war aufgefallen, dass nur wenige Straßen in Reutte Frauennamen tragen. Und im Fall der Anna-Dengel-Straße ist nicht einmal deren Doktor-Titel genannt. Das wird sich ändern, Oberer regete an, dass beim Namen besagter Straße künftig auch der akademische Titel angeführt wird. Die Verbindungsstraße zwischen Steinebergstraße und Alfons-Blaas-Straße wird künftig "Doktorin Anna-Dengel-Straße" heißen.
Noch eines war Oberer aufgefallen: Bei den Männern achtete die Gemeinde in der Vergangenheit durchaus darauf, dass akademische Titel angeführt werden, nur nicht bei Anna Dengel als Namensgeberinnen.
Dass auf den Doktoren-Titel verzichtet wurde, sei in der langen Schreibeweise begründet, erklärte Ernst Hornstein, der sich noch erinnern kann, wie es zur Beschlussfassung kam. Den Vornamen habe man dazugeschrieben, den Doktortitel dafür weggelassen. Bei den Männern war man da aber nicht so "knapp". Jetzt wird das aber geändert.
Und gut möglich, dass man in Zukunft öfter Frauennamen verwendet, wenn man neuen Straßen eine Bezeichnung geben muss. Auch das sei historisch begründet, so Hornstein: "Es ist schwierig in der Vergangenheit Frauen zu finden, deren Namen man verwenden kann."
Der Gleichberechtigung sei Dank, hat die Zahl an weiblichen Persönlichkeiten, die künftig als Namenspatin fungieren können, aber mit den Jahren zugenommen.
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