Schafherde ist verschwunden
Bär hinterließ seine Spuren am Grünauer Joch

Der Abdruck der Bärenspur im Vergleich zur Hand von Alexander Strobl. | Foto: Strobl
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  • Der Abdruck der Bärenspur im Vergleich zur Hand von Alexander Strobl.
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  • hochgeladen von Günther Reichel

Alexander Strobl wollte dieser Tage seine Schafe vom Berg holen. Vorfinden konnte er sie nicht. Im Schnee fand er aber Spuren eines Bären und mit dem Fernglas entdeckte er Blutspuren.

HÄSELGEHR. "Sie sind weg!", stellt der junge Schafbauer fest. Ob seine Tiere angesichts der drohenden Gefahr durch den Bären "reiß aus" nahmen, oder dem großen Beutegreifer zum Opfer fielen, weiß er nicht. Alle dürften das Aufeinandertreffen jedenfalls nicht überlebt haben -  Blutspuren im Schnee, die er in der Ferne entdeckte, sind jedenfalls kein gutes Zeichen.

Respekt vor dem Bär ist groß

Genauer nachschauen habe er sich nicht getraut. Zu frisch seien die aufgefundenen Spuren: "Da will man nicht hingehen", gibt er offen zu, dass er großen Respekt vor dem Bären hat.

Fotos zur Beweissicherung

Im Schnee entdeckte er aber Abdrücke des Bären und machte Fotos. Um einen Größenvergleich zu haben, auch solche, wo seine Hand daneben zu erkennen ist. Die Bilder sind inzwischen sowohl bei der Bezirkslandwirtschaftskammer als auch beim Land Tirol eingelangt.
Seitens des Landes bestätigt man angesichts dieser Fotos, dass es sich um eine Bärenspur handelt. 
Es seien die ersten Hinweise im Außerfern auf die Präsenz eines Bären seit rund zwei Jahren. Damals gab es Hinweise auf einen Bären im Grenzgebiet Außerfern/Allgäu.

Jetzt hält man Nachschau

Das Land bestätigt ferner, dass die Almauftreiber um Unterstützung bei der Suche nach vermissten Schafen im betreffenden Gebiet gebeten haben. Dem komme das Land Tirol mit einem eigens beauftragten Team nach: "Sollten dabei tote oder verletzte Schafe gefunden werden, werden diese amtstierärztlich begutachtet", heißt es in einer Stellungnahme gegenüber den BezirksBlättern.

Scheue Tiere

Grundsätzlich können die in der Vergangenheit in Tirol aufhältigen Bären als äußerst scheu bezeichnet werden. Derzeit gebe es keinerlei Hinweise auf ein auffälliges Verhalten.
Die Schafbauern dürfte das nicht wirklich beruhigen. Christian Angerer, Obmann der Bezirkslandwirtschaftskammer Reutte und selbst Schafbauer, beobachtet die Entwicklung hinsichtlich des vermehrten Auftretens von Wölfen,und nun auch Bären, mit Sorge.
Ein Lokalaugenschein soll Klarheit bringen, ob der Bär die Schafe im Bereich Grünauer Joch vertrieben, in den Tod getrieben oder gerissen hat.

Besser informiert

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Informationen und allgemeine Verhaltensempfehlungen finden sich hier.
Weitere Informationen zum Thema Bär/Wolf/Luchs finden Sie hier.

Der Abdruck der Bärenspur im Vergleich zur Hand von Alexander Strobl. | Foto: Strobl
Im Schnee im Bereich des Grießauer Jochs entdeckte Schafbauer Alexander Strobl diese Spuren. | Foto: Strobl
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