Außerferner Energiestrategie bis 2050
Bezirk könnte zu 85 Prozent energieautonom werden
AUSSERFERN (eha). Das Land Tirol und der Bezirk Reutte haben sich zum Ziel gesetzt bis 2050 energieautonom zu werden.
Bei der 39. öffentlichen Sitzung des Gemeinderates Reutte, am Donnerstag den 20. Mai, war die Vorstellung der Energiestrategie Außerfern durch Dr. Christoph Hilz, Vorstand der EWR AG, zentrales Thema.
Wasserkraft bedeutend
Um die Energieentwicklung für die nächsten 20 Jahre zu eruieren, wurde die e3 consult, eine Unternehmensberatung für Energiewirtschaft beauftragt, die Rahmenbedingungen im Bezirk Reutte zu prüfen, mit folgenden Ergebnissen. Im Jahr 2018 hatte das Außerfern einen Endenergieverbrauch von rund 1.224 GWh, was 5,1 Prozent von ganz Tirol ausmacht. Davon wurden 77 Prozent importiert und 23 Prozent aus regionalen Ressourcen gewonnen. Den größten Anteil hat dabei die Stromgewinnung aus Wasserkraft (70 Prozent). Aber auch die Photovoltaik und Windenergie sind stark im Kommen. Wobei festgehalten werden muss, dass alle Dachflächen im Bezirk nicht ausreichen würden, um genügend Strom für alle Endverbraucher zu produzieren. Bei Windkraftanlagen ist das Problem, sie dort wo sie Sinn machen würden, sprich auf den Bergen, zu installieren.
Mehr Speicher
Daher ist es von zentraler Bedeutung den Ausbau von Speichern zur Versorgungssicherheit voranzutreiben. Bei Gebäuden werden Wärmepumpen bis 2050 die mit Abstand dominierende Technologie zur Wärmeerzeugung sein. Eine weitere Möglichkeit wäre Wasserstoff in das Erdgasnetz einzuspeisen. Auch wenn vorgesehen ist, den Energieverbrauch bis 2050 um 40 Prozent zu reduzieren, wird der Energiebedarf 2050 um 320 GWh im Bezirk Reutte steigen. Wenn aber alle erneuerbaren Energiequellen ausgeschöpft werden, ist im Außerfern ein Eigenversorgungsanteil von bis zu 85 Prozent möglich. Das Thema Versorgungssicherheit ist im Außerfern nicht zuletzt auf Grund der geografischen Randlage von besonderer Relevanz. Derzeit kann nur etwa nur Hälfte der Kunden im Netz der EW Reutte und EW Schattwald durch bezirkseigene Kraftwerkskapazitäten gesichert versorgt werden. Daher ist die Schaffung einer zweiten, unabhängigen Stromanbindung unverzichtbar.
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