Leserbrief
COVID-19 und Skisport

Der kaufmännische Leiter der Bergbahnen Langes kann die Diskussion betreffend der Öffnung/Nichtöffnung der Skigebiete nicht nachvollziehen. | Foto: Bergbahnen Langes
  • Der kaufmännische Leiter der Bergbahnen Langes kann die Diskussion betreffend der Öffnung/Nichtöffnung der Skigebiete nicht nachvollziehen.
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TIROL/AUSSERFERN. Als interessierter und auch direkt Betroffener österreichischer Staatsbürger möchte ich nachstehend meine persönlichen Gedanken zur europaweit heftig und größtenteils total undifferenzierten Diskussion betreffend der Öffnung/Nichtöffnung der Skigebiete öffentlich einbringen.

  • Skisport ist Bewegung in frischer Luft auf unseren herrlichen Bergen und daher sowohl physisch als auch psychisch in etwa das gesündeste was ein Mensch tun kann!
  • Das Ansteckungsrisiko auf der Skipiste ist gleich NULL! 
  • Das Ansteckungsrisiko bei der Bergbeförderung mit offenen Sesselliften ist ebenfalls gleich NULL (Durchlüftung, kein persönlicher Kontakt wie Händeschütteln etc., Winterbekleidung, Mund-Nasenschutz sind im Winter leicht durchführbar und werden diese Regeln auch von allen Gästen befolgt. Das Ansteckungsrisiko in geschlossenen Seilbahnkabinen ist ebenfalls sehr minimal, da auch Kabinen durchlüftet werden (offenes Fenster), die Seilbahnfahrt in der Regel sehr kurz (5 bis 10 Minuten Dauer) ist. Damit sind Seilbahnen sicherlich die sichersten öffentlichen Verkehrsmittel die es gibt, jede Fahrt mit U-/S-Bahnen etc. ist risikoreicher als eine Seilbahnfahrt.
  • Die Anstehbereiche an Kassen und Liften können so organisiert werden, dass auch da das Ansteckungsrisiko sicherlich nicht größer ist als in allen anderen öffentlichen Bereichen (Entzerrung durch Ausweitung der Fahrbetriebszeiten, Organisation dieser Bereiche). Die Seilbahnen haben dafür seit Monaten Konzepte erarbeitet und diese Betriebe können das.
  • Gastronomie im Skigebiet – auch da gibt es Konzepte der Betriebe, genau wie es derartige Konzepte auch in den Gastronomiebetrieben im Tal gibt.
  • Bislang sind Seilbahnen meines Wissens eine der wenigen Bereiche, wo es keinerlei Hotspots für Ansteckungen gibt, bzw. ist mir keine einzige Ansteckung in Seilbahnen bekannt.
  • Apres-Ski findet definitiv nicht statt!
  • Zutiefst unfair und primitiv ist der andauernde Hinweis auf Ischgl. Auch wenn Fehler passiert sind (in einer Phase als niemand die Gefahr dieses Virus richtig erkannte). Das Virus ist nicht in Ischgl entstanden. Ischgl sowie auch alle Tourismusorte arbeiten seit Monaten mit viel Energie und Aufwand an Sicherheits- und Hygienekonzepten. Ischgl immer und ewig als Negativbeispiel anzuführen ist nicht angebracht – jeder sollte Fehler zuerst bei sich selber suchen und wird bestimmt auch da fündig.
  • Seilbahnen sind die Leitbetriebe aller Tourismusregionen und sind sich Ihrer Verantwortung bewusst, Seilbahner sind Pioniere und sind es gewöhnt außergewöhnliche Leistungen zu erbringen. Die Seilbahnen nehmen diese Situation sehr ernst und setzen alles daran zu beweisen, dass wir auch mit dieser neuen und fordernden Situation umgehen können. Seilbahnen wollen aktiv zur Gesundheit der Gäste (Sport, Erholung in frischer Luft und Balsam für die Psyche) und zur Wertschöpfung des Landes beitragen – Seilbahner wollen arbeiten und nicht Förderanträge ausfüllen, welche diese und die nächste Generation noch belasten.

Gottfried Hosp, Bergbahnen Langes

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