Nachhaltigkeit
Das Außerferner Repair Café ist eine Erfolgsgeschichte

Ernst Beirer (re.) ist seit der ersten Stunde mit dabei und konnte so manchem Gerät wieder Leben einhauchen. | Foto: Winkler
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Im Juni 2014 fand das erste Außerferner Repair Café in der Hahnenkammhalle in Höfen statt. Seither hat sich die Initiative rund um die Idee „Reparieren statt Wegwerfen“ als Erfolgsgeschichte erwiesen.

AUSSERFERN (eha). Die Idee, ein solches Repair Café im Bezirk Reutte zu realisieren, hatte Alexander Grutsch, der beim Fernsehen auf diese Aktion aufmerksam wurde. Er recherchierte dann im Internet und stieß auf die Stiftung „Stichting Repair Café“ aus den Niederlanden, welche 2010 von der Umweltjournalistin Martine Postma ins Leben gerufen wurde. Diese Non-Profit-Organisation bietet lokalen Gruppen im In- und Ausland, die selbst ein eigenes Repair Café eröffnen wollen, seit 2011 professionelle Unterstützung an. Gefesselt von der Idee, fragte Grutsch ein paar Bekannte und Freunde ob sie mitmachen würden und so nahm das Ganze seinen Lauf. Der Grundgedanke dahinter ist natürlich die Nachhaltigkeit. "Wir wollen die Leute dazu animieren, kaputte Dinge nicht gleich zu entsorgen, sondern wieder richten zu lassen. Wir wollen auch keine Konkurrenz für Änderungsschneidereien und Reparaturwerkstätten sein. Deshalb gibt es vom Repair Café auch keine Gewährleistung für die spätere Funktionstüchtigkeit oder eine Haftung für Schäden an mitgebrachten Geräten."

Alexander Grutsch (Mitte) gründete vor sechs Jahren das Außerferner Repair Café. | Foto: Winkler
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Eine nachhaltige Erfolgsgeschichte

Das Repair Café kann auf eine sechsjährige Erfolgsgeschichte zurückblicken. Seit 2014 gab es bereits 18 Repair Cafés, im Schnitt drei pro Jahr, immer in der Hahnenkammhalle. Viele der freiwilligen Helferinnen und Helfer, wie Ernst Beirer oder Ossi Hollenstein, sind seit der ersten Stunde mit dabei. Rund 1.000 Reparaturen wurden in diesen sechs Jahren angenommen. Gut die Hälfte davon, nämlich 554 Gegenstände, konnten sofort repariert werden. Bei 302 Dingen konnten die Mitarbeiter des Repair Cafés nichts mehr ausrichten. Bei dem Rest mussten die Besitzer Ersatzteile besorgen, die dann bei einem der nächsten Repair Cafés eingebaut werden konnten.

Ernst Beirer (re.) ist seit der ersten Stunde mit dabei und konnte so manchem Gerät wieder Leben einhauchen. | Foto: Winkler
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Wie funktioniert ein Repair Café?

Bei einem Repair Café bringen Besucher ihre defekten Dinge und versuchen, diese dann gemeinsam mit diversen Spezialisten wie Elektrikern, Näherinnen, Fahrrad-Bastlern, Radio und Fernsehfachleuten oder EDV-Fachleuten Instand zu setzen. Sie stellen ihre Expertise ehrenamtlich zur Verfügung, das heißt, die Reparaturen sind kostenlos, freiwillige Spenden sind aber willkommen. Diese werden zur Gänze an Hilfsbedürftige im Bezirk weiter gegeben. Werkzeug, diverses Material und kleinere Ersatzteile stehen für etwaige Reparaturen vor Ort zur Verfügung. Es kann alles begutachtet bzw. repariert werden, was transportiert werden kann. So hat es auch schon einmal Ballwurfmaschine für Squashbälle aus den 1980-er Jahren ins Repair Café geschafft. "Das alles geht aber nur, wenn man ausreichend Helfer vor Ort hat, die technisch versiert sind", erläutert Charly Winkler, "daher sind wir auch immer auf der Suche nach ehrenamtlichen Helfern!"
Interessierte können sich auf der Webseite unter repaircafe-ausserfern.at/ informieren.

Gemeinsam Reparieren statt Wegwerfen ist die Devise beim Repair-Café. | Foto: Winkler
  • Gemeinsam Reparieren statt Wegwerfen ist die Devise beim Repair-Café.
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Hinweis!

Das nächste Repair Café am 6. Juni musste wegen der Corona-Krise abgesagt werden. Ein neuer Termin steht noch nicht fest.

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