Das Krankenhaus tischt auf

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Die Küche im Bezirks- krankenhaus Reutte ist ein anspruchsvoller Arbeitsplatz. Immerhin versorgt sie jeden Tag rund 300 Menschen - keine leichte Aufgabe.

EHENBICHL (lr). Der Tag beginnt schon um 6 Uhr mit der ers­ten Schicht, schließlich muss das Frühstück pünktlich um 7 Uhr ausgegeben werden. Zu dieser Zeit beginnt auch die Produktion für das Mittagessen.

125.000 Portionen
Über das Jahr gesehen stellen die Mitarbeiter der Krankenhaus­küche etwa 125.000 Tagesmenüs her. Damit werden die Patienten des BKH, die Bewohner des Hauses Ehrenberg und die Mitarbeiter versorgt. Daneben werden auch das Mittagessen des Sommerkindergartens Ehenbichl und das „Essen auf Rädern“ im Krankenhaus hergestellt.

„So vielen verschiedenen Vorlieben gerecht zu werden ist die große Herausforderung bei der Arbeit in einer Krankenhaus­küche,“ erzählt Küchenchef Franz Habicher.

Insgesamt bietet die Küche 68 verschiedene Kostformen an, zum Beispiel Aufbaukost nach speziellen Operationen. Etwa die Hälfte der Speisen sind Diät­menüs. Diese werden individuell für den Patienten von einer Diätologin erstellt. „Eine Diät einzuhalten ist für den Patienten nicht immer angenehm,“ weiß Verwaltungs­direktor Dr. Baron. „Allerdings ist eine Ernährungsumstellung oft für den Heilungsprozess notwendig.“ Auch auf die immer häufiger werdenden Lebensmittel­intoleranzen, wie Zöliakie, muss dabei eingegangen werden.

Individuelle Menüs
Damit jeder Patient das richtige Menü erhält, organisiert ein hochmodernes und überaus effizientes EDV-System den gesamten Ablauf. Die Schwestern auf der Station oder die Diätologinnen geben die Informationen über den Patienten direkt in das System ein, das dann den fertigen Produktionsplan an die Küche weitergibt. Dabei kann sogar auf persönliche Vorlieben und Abneigungen eingegangen werden. Prinzipiell wollen die Mitarbeiter um Küchenchef Habicher jeden Patientenwunsch erfüllen, sei es eine Abneigung gegen Fleisch oder Süßspeisen oder einfach der Wunsch nach traditioneller Hausmannskost. „Unser Ziel ist es, so viel Zufriedenheit wie möglich zu erreichen,“ meint Habicher dazu.

Besonders schwer kranken Menschen wird dabei wirklich jeder Wunsch erfüllt, was in einem großen Krankenhaus gar nicht möglich wäre.

Die fertig portionierten Speisen werden automatisch zugeteilt und auf Transportwägen mit Induktionstechnik zu den Patienten gebracht. So werden die Speisen auf den Stationen nacherhitzt und gelangen heiß auf den Tisch. Die Besonderheit dieser Technik ist, dass der Salat und die Süßspeisen daneben kalt bleiben.

Regionale Produkte
Im BKH wird alles frisch zubereitet. Dabei wird auch oft auf regionale Produkte zurückgegriffen. Milch und Milchprodukte sowie das Fleisch werden von österreichischen Herstellern bezogen, meist sogar aus der Region.

Und das sind jährlich beachtliche Mengen. So werden 50.000 Semmeln, 4.000 Wecken Brot, 18.000 Liter Milch, 12.000 Salatköpfe, 2 Tonnen Tomaten und 55.000 Flaschen Mineralwasser verbraucht. Daneben werden 70 km (eine Strecke bis etwa Landeck) Wischtücher und 30 km Frischhaltefolie benötigt.

Einteilung
Die 13 Mitarbeiter verteilen sich auf vier Abteilungen. Zum einen gibt es die Hauptküche, in der der Großteil der Speisen produziert wird. Daneben werden in der kalten Küche Salat und Süßspeisen hergestellt.

Die Diätküche kümmert sich um die Diätmenüs und spezielle Sonderwünsche.

Nachdem hoffentlich alles aufgegessen wurde, kümmert sich die Spülabteilung um die hygienische Aufbereitung der Kochgeräte und des Geschirrs.

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