Petition an den Landeshauptmann
HTL Reutte soll eigenständig werden
REUTTE. Die neue HTL in Reutte erfreut sich großer Beliebtheit. 34 SchülerInnen waren zum Schulstart im September dabei. Im Moment wird dieser Schultyp als „dislozierte Klasse der HTL Anichstraße am Standort Reutte“ geführt. Das gefällt im Bezirk nicht allen. Es gibt Bemühungen, die HTL als eigenständige Schule zu betreiben.
36 der 37 Außerferner Bürgermeisterinnen und Bürgermeister unterfertigten kürzlich eine entsprechende Petition. Die Schule als "dislozierte Klasse" zu führen, sei nicht praxistauglich, findet man im Bezirk und bat daher Landeshauptmann Günther Platter um Unterstützung bei der Abänderung der Schulform hin zu einer eigenständigen HTL im Bezirk Reutte.
Initiative der Wirtschaftskammer
Es ist die Wirtschaftskammer Reutte, die hier als treibende Kraft auftritt, mit breiter Unterstützung aus den Gemeinden und dem Bezirk. Im Moment sieht WK-Leiter Wolfgang Winkler jedenfalls "durch die große räumliche Distanz zur Stammschule in Innsbruck und durch unterschiedliche Interessen Konflikte entstehen, die für eine bestmögliche und nachhaltige Entwicklung nicht förderlich sind."
In der Resolution, die von 36 Bürgermeistern sowie den Vertretern der Außererner Wirtschaft unterzeichnet wurde, wird die Realisierung einer selbstständigen "HTL Reutte für Wirtschaftsingenieure mit dem Ausbildungsschwerpunkt Betriebsinformatik"
ab dem Schuljahr 2021/22 gefordert. Es bestehe "dringender Handlungsbedarf."
Bedarf ist gegeben
Landtagspräsidentin Sonja Ledl-Rossmann kann diesem Gedanken einiges abgewinnen: "Die Anmeldezahlen sprechen für sich. Der hohe Zuspruch bestätigt eindrucksvoll den Bedarf eines solchen Ausbildungszweigs in Reutte und ist die beste Garantie dafür, dass dieses Projekt weiterentwickelt und ausgebaut wird."
„Dass das Pilotprojekt so gut angelaufen ist, liegt auch an der erfolgreichen Kooperation mit Plansee. Das Engagement des Unternehmens unterstreicht die Wichtigkeit der HTL für die Region“, so Ledl-Rossmann.
Ein Wunsch von höchster Stelle
„Mittelfristig wünsche ich mir aber die Etablierung einer eigenen, selbstständigen HTL in Reutte.“
Landtagspräsidentin Sonja Ledl-Rossmann
Das für den Schulstart gewählte Modell funktioniert. Es spiegelt aber nicht den Wunsch in der Region wider. Ledl-Rossmann zeigt aber Verständnis, dass sich das zuständige Ministerium die Entwicklung des Pilotprojekts zuerst anschauen wolle, bevor weitere Schritte gesetzt werden. Für den HTL-Lehrgang in Reutte, aber auch für die Unternehmen in der Region, sei es deshalb wichtig, dass man die Schülerzahlen halte und ausbaue. „Deshalb lade ich alle Projektpartner und Unternehmer ein, die Werbetrommel für das Pilotprojekt zu rühren!“, betont Tirols Landtagspräsidentin, die sich von Anfang an für das Projekt starkgemacht hat. „Mittelfristig“, und daraus macht Ledl-Rossmann kein Geheimnis, „wünsche ich mir aber die Etablierung einer eigenen, selbstständigen HTL in Reutte.“
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