Gebärmutterschleimhaut veröden
Mehr Lebensqualität für Julya Steiner nach dem Eingriff

Julya Steiner kann endlich wieder unbeschwert in den Tag hineinleben und ihrem Hobby Reiten die volle Aufmerksamkeit schenken.  | Foto: BKH Reutte
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  • Julya Steiner kann endlich wieder unbeschwert in den Tag hineinleben und ihrem Hobby Reiten die volle Aufmerksamkeit schenken.
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Blutungsstörungen sind ein häufiges und oft verschwiegenes Problem mit weitreichenden Konsequenzen. Abhilfe schaffen kann dabei die Verödung der Gebärmutterschleimhaut mit Hilfe eines Ballons und heissem Wasser – die Ballon-Endometriumablation, welche am BKH Reutte durchgeführt wird.

REUTTE (eha). Einen langen Leidensweg hat Julya Steiner aus Ehrwald hinter sich. Zwei Jahrzehnte litt sie unter starker Regelblutung mit unmittelbaren Beeinträchtigungen der Lebensqualität. Nach abgeschlossener Familienplanung entschied sie sich Anfang des Jahres für eine sogenannte Endometriumablation. Eine schonende, aber leider immer noch viel zu wenig bekannte Methode mit guter Effektivität, wie sie im BKH Reutte routinemäßig durchgeführt wird.

Eingriff dauert nur 20 Minuten

Primar Dr. Senay Yildirim, Leiter der Abteilung Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Bezirkskrankenhaus Reutte, zu den Hintergründen:

„Bei der Ballon-Endometriumablation wird in Vollnarkose ein Kunststoffballon in die Gebärmutterhöhle eingeführt und mit Flüssigkeit aufgefüllt. Diese Flüssigkeit wird dann erhitzt und acht Minuten in der Gebärmutter belassen. Auf diese Weise wird die Gebärmutterschleimhaut verkocht, sodass eine Regelblutung danach allenfalls in einer sehr abgeschwächten Form wieder auftreten kann.“

Primar Dr. Senay Yildirim, Leiter der Abteilung Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Bezirkskrankenhaus Reutte. | Foto: BKH Reutte
  • Primar Dr. Senay Yildirim, Leiter der Abteilung Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Bezirkskrankenhaus Reutte.
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Der Eingriff, der nur nach genauer Anamnese und entsprechenden Voruntersuchungen durchgeführt wird, dauert lediglich zwischen 15 und 20 Minuten. Die Patientin kann noch am selben Tag nach Hause entlassen werden und ist bereits nach einer Woche wieder arbeitsfähig.

Primar Dr. Senay Yildirim im Gespräch mit Patientin Julya Steiner. | Foto: BKH Reutte
  • Primar Dr. Senay Yildirim im Gespräch mit Patientin Julya Steiner.
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Ein neues Lebensgefühl

Die zweifache Mutter und leidenschaftlichen Hobby- Reiterin Julya Steiner ist jedenfalls froh, endlich wieder unbeschwert in den Tag hineinleben zu können und sagt:

"Meine Lebensqualität ist in den letzten Monaten drastisch gestiegen. Mein Zyklus dauert aktuell maximal fünf Tage und die Blutung selbst ist deutlich abgeschwächt. Und meine Frauenärztin ist zuversichtlich, dass sich das auch noch weiter verbessern könnte. So oder so, ich bin auch jetzt schon sehr zufrieden."

Sehr gute Ergebnisse

Die Gesamterfolgsrate der Operation liegt bei 90 Prozent. Das bedeutet, dass in ungefähr 40 Prozent der Fälle die Regelblutung komplett verschwindet. In weiteren 50 Prozent geht die Periodenblutung weiter, ist jedoch viel schwächer und kürzer als zuvor. Zudem bleibt mit diesem Eingriff vielen Patientinnen die Gebärmutterentfernung erspart.

Familienplanung sollte abgeschlossen sein

Wichtig ist der Hinweis, dass der Eingriff nicht rückgängig gemacht werden kann und sich negativ auf die Fruchtbarkeit auswirkt. Die Familienplanung sollte demnach abgeschlossen sein. Die schwangerschaftsverhütende Wirkung ist andererseits nicht zuverlässig.

Hilfe für Betroffene

Weitere Informationen erhalten Sie in der gynäkologische Ambulanz des BKH Reutte unter 05672/ 601 210.

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