Tannheimer Tal fehlt Glasfaserverbindung

Meinungsaustausch : Bgm. Brandhofer, BR Keuschnigg, Loibner,  Martin Hohenegg, und Hornstein. | Foto: Forum Land
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NESSELWÄNGLE. Der Breitbandmasterplan des Landes zeigt die Defizite auf: Das Tannheimertal gehört zu den unterversorgten Gebieten. In den meisten Gemeinden besteht nur eine Grundversorgung mit Internet mit einer Downloadrate unter 2 Mbit/s. Schattwald kann nicht einmal damit aufwarten. Zusätzliches Problem: Im Tal liegt keine Glasfaserinfrastruktur.

Forum Land informierte aus diesem Grund gemeinsam mit dem Breitbandberater des Landes Tirol, DI Heinz Loibner, vor Ort. „Tirol ist auf einem guten Weg. Ich empfehle ein dringendes Treffen aller Gemeinden des Tannheimertales, um die Notwendigkeiten gegenüber dem Land zu formulieren“, so Loibner. Forum Land-Landesobmann BR Georg Keuschnigg wertet das schnelle Internet als zukünftige Basisinfrastruktur. „In den Ballungsgebieten trägt der Markt den Ausbau. In den ländlichen Räumen will in Wahrheit niemand investieren, es fehlen die Köpfe. Deswegen muss die Politik einspringen. Tirol ist dabei Vorreiter“, so Keuschnigg. Er hebt neben dem Masterplan vor allem den Budgettopf für das Jahr 2013 in der Höhe von 4,5 Mio. Euro hervor.
Die interessierten Gemeindevertreter brachten die Unterversorgung auf das Tapet. „Wir haben im gesamten Tal zwei Verteilerstationen für mobiles Internet, aber kein Glasfaserkabel liegen. Wir brauchen diese Infrastruktur dringend“, fordert der Nesselwängler Bürgermeister Klaus Hornstein. Im Lechtal etwa liegt ein Glasfaserkabel des Elektrizitätswerkes Reutte bis nach Hägerau hinauf. „Hier haben die Gemeinden die Chance, anzudocken“, erklärt FL-Bezirksobmann Egon Brandhofer, der als Bürgermeister von Bach bereits die Initiative ergriffen hat. Für das Tannheimertal ist die Situation weniger rosig. „Wenn das Land einen klaren Auftrag der Bürgermeister erhält, wird es sicher reagieren. Dann wird abgewogen, ob ein Anschluss über den Gaichtpass oder in Richtung Deutschland sinnvoller ist“, sagt dazu Breitbandexperte Heinz Loibner. Eine Tatsache, der sich die Bürgermeister bereits in der nächsten Planungsverbandssitzung annehmen wollen. Im ersten Schritt fordern sie eine Verbesserung der mobilen Versorgung. Gleichzeitig könne man auch die verlegten Koax-Kabel von Kabelfernsehbetreibern nutzen.

Aus der Praxis

Ähnliches plant man in Ehrwald. „Jede Gemeinde braucht aber zuerst ein Konzept. Nur dann macht eine weitere Planung und schließlich die Verlegung Sinn“, berichtet dazu Bgm. Martin Hohenegg aus Ehrwald. Er beschäftigt sich bereits seit mehr als einem Jahr mit dem Thema. „Bisher war es sehr schwierig, überhaupt an Auskünfte zu kommen. Doch wir sind gefordert. Wir erweitern unser Gewerbegebiet. Die neuen Firmen schreiben die Breitbandversorgung als Vertragsklausel fest“, sagt Hohenegg. Er empfiehlt den Gemeinden, sich genau vorab zu informieren. Dazu hat das Land jetzt auch eine eigene Ansprechstelle eingerichtet. „Die Grabungsarbeiten sind der teuerste Teil der Investition. Glasfaser ist die Zukunft, aber nur nach genauen Vorbereitungsarbeiten“, führt Hohenegg aus.

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