Petition gestartet
Weißenbacher fordern Tempo 50 durch den Ort

Die Anwohner fordern max. 50 km/h durch Weißenbach. Im Bild v.l.: Markus Arzl und Melanie Hammerle mit Partner Ralf und Baby Mario. | Foto: Initiative gsund's Weißenbach
  • Die Anwohner fordern max. 50 km/h durch Weißenbach. Im Bild v.l.: Markus Arzl und Melanie Hammerle mit Partner Ralf und Baby Mario.
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Kann Tempo 50 die Sicherheit und Lebensqualität der Bürger erhöhen?

Anrainer der Lechtaler Bundesstraße B198 in Weißenbach wollen ein niedrigeres Tempolimit. Die Bezirksbehörde ist dem bisher nicht nachgekommen. Eine Petition soll das ändern.

WEIßENBACH (eha). Seit Jahren leiden die Bewohner in Weißenbach unter immensen Auswirkungen des Durchzugsverkehrs längs durch den Ort. Die Anrainer wollen dies nun nicht mehr auf sich sitzen lassen und treten mit ihren Sorgen sowie Forderungen an die Öffentlichkeit: "Es ist erwiesen, dass Lärm krank macht, das belegt die Lärmstudie des Landes Tirol von 2019 ganz klar", sagt Markus Arzl, von der Initiative gsund's Weißenbach. Er lebt in direkter Nachbarschaft zur B198 und will, wie viele Bewohner in Weißenbach, das Tempo durch den Ort auf 50 km/h drosseln, so wie es in den meisten anderen Gemeinden im Bezirk bereits der Fall ist. Derzeit gilt dort Tempo 70.

Viele schwere Unfälle

"Am Zebrastreifen, welcher Dorf und Siedlung so wie Sportplatz und Schwimmbad verbindet, kommt es trotz Blinkanlage immer wieder zu gefährlichen Situationen. Mitunter sind hier Autofahrer so schnell unterwegs, dass sie es nicht mehr rechtzeitig schaffen, vor dem Übergang zu halten. Jedes Jahr passieren hier mehrere schwere Unfälle", schildert Melanie Hammerle, Mit-Initiatorin und direkte Anrainerin die Situation. Ebenfalls brenzlig sei es an der Abzweigung Richtung Rieden. Dort komme man oft Minutenlang nicht auf die Bundesstraße, weil hier oft deutlich schneller als die erlaubten 70km/h gefahren würden.

Behörde muss handeln

"Wir fordern daher eine Geschwindigkeitsbeschränkung von 50 km/h im Weißenbacher Gemeindegebiet entlang der Lechtaler Bundesstraße B198 mit Abstufungen von und auf die erlaubte Höchstgeschwindigkeit und damit die Umsetzung von insbesondere §43 der StVO", so Arzl.  In dieser heißt es: "Zur Fernhaltung von Gefahren oder Belästigungen, insbesondere durch Lärm, Geruch oder Schadstoffe, hat die Behörde, wenn und insoweit es zum Schutz der Bevölkerung oder der Umwelt oder aus anderen wichtigen Gründen erforderlich ist, durch Verordnung a) für bestimmte Gebiete, Straßen oder Straßenstrecken für alle oder für bestimmte Fahrzeugarten oder für Fahrzeuge mit bestimmten Ladungen dauernde oder zeitweise Verkehrsbeschränkungen oder Verkehrsverbote zu erlassen."

Kein Handlungsbedarf

Laut dieser Gesetzeslage müsste das Baubezirksamt eigentlich handeln, doch immer wieder redet sich die Behörde mit der Begründung, es sei ja sehr übersichtlich und kein Rad- und Gehweg an der Bundesstraße, raus. Außerdem begünstige die Geschwindigkeitsdrosselung die Staugefahr. Daher sehe man keine Notwendigkeit zu Handeln. Diese Befürchtungen kann Hammerle entkräften weil: "Jetzt schon alle mit 70km/h Richtung Kreisverkehr brettern und dann runterbremsen, was durch eine 50er Beschränkung entzerrt würde, quasi wie ein Dosiersystem!"

388 Unterschriften

Auf Initiative von Melanie Hammerle, Markus Arzl und weiteren Weißenbachern, die alle politisch unabhängig agieren, wurden in der Gemeinde Unterschriften gesammelt. Die Aktion war mehr als erfolgreich, denn „es kamen insgesamt 388 Unterschriften, davon 218 aus Weissenbach zusammen. Besonders hat uns erfreut, dass auch viele Menschen im Lechtal und im Talkessel unser Anliegen unterstützt haben. Immerhin haben diese ja direkt gar nichts davon, sondern im Gegenteil eine zusätzliche Geschwindigkeitsbeschränkung", betonen Hammerle und Arzl.

Die Petition wurde am 11. November an die BH und das Land Tirol übermittelt. Bisher leider ohne Erfolg. "Wir werden also dran bleiben und lästig sein, um schwere Unfälle zu vermeiden, die Sicherheit und den Komfort für alle Verkehrsteilnehmer zu erhöhen, die Lärmbelastung zu vermindern und die Lebensqualität eines großen Teils der Weißenbacher merklich zu erhöhen", so Arzl abschließend.

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