Jahresprogramm 2019
WLV sorgt für Sicherheit

DI Christian Ihrenberger leitet die WLV im Bezirk Reutte. | Foto: Reichel
  • DI Christian Ihrenberger leitet die WLV im Bezirk Reutte.
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LECHASCHAU (rei). Die Aufgabenliste, die es abzuarbeiten gilt, ist lang: Die Gebietsbauleitung Außerfern der Wildbach- und Lawinenverbauung Tirol hat auch in diesem Jahr einiges zu tun.

Größtes Projekt in Namlos

Ganz oben auf der Liste steht die Arschberglawine in Namlos. Bereits im vergangenen Jahr wurden erste Vorarbeiten zur Verbauung erledigt, heuer geht es mit den eigentlichen Lawinensicherungsmaßnahmen weiter.
Und die werden durch die Errichtung eines riesigen Dammes erreicht. "2018 haben wir die Baustelle durch den Bau von Zufahrtswegen erschlossen, heuer beginnen wir mit der Schüttung des Damms", erklärt DI Christian Ihrenberger. Der Leiter der WLV im Außerfern nennt dann auch interessante Zahlen zum Projekt.

Damm bietet Schutz

80.000 Kubikmeter Schüttmaterial werden im Damm verbaut. Bis zu 17 Meter wird dieser hoch, und insgesamt 488 Meter lang. Er wird künftig Lawinen, die vom Arschberg abgehen, von der darunter liegenden Kleingemeinde ablenken. Das für die Schüttung benötigte Material wird einerseits vor Ort entnommen, es braucht aber auch viel zusätzlichen Schotter. Den karren Spezial-LKW mit einem Gesamtgewicht bis zu 60 Tonnen heran.
Die Wege sind aber kurz, das Schüttmaterial kann einem nahe gelegenen Bach entnommen werden. Damit die schweren Laster nicht auf die Namlossstraße müssen, wurde ein Begleitweg angelegt. "Dadurch umfahren wir die Landesstraße. Gerade im Zusammenhang mit dem Motorradverkehr im Sommer ist das wichtig", erklärt Ihrenberger.
Zwei-Drittel des Damms, so der Plan, sollen noch in diesem Jahr geschüttet werden. Damit wäre bereits für den Winter 2019/20 die Sicherheit in Namlos um vieles höher, als im Moment. Die Fertigstellung wird aber frühestens 2020 erfolgen.

4,6 Mio. Euro Gesamtbudget

Insgesamt steht der Wildbach- und Lawinenverbauung heuer ein Budget von 4,6 Millionen Euro zur Verfügung. Der Großteil davon - 1,2 Millionen Euro - wird in Namlos verbaut.
Große Projekte gibt es auch in Häselgehr am Heuberg und am Hönig in Berwang. Hier werden für Lawinensicherungen jeweils ca. 700.000 Euro aufgewendet. Ihrenberger: "Auch hier handelt es sich um die Fortführung bereits begonnener Projekte."

Großprojekt in Höfen

Bei den Wildbachverbauungen ist der Hirschbach in Höfen eines der wichtigsten Projekte. Auch hier wird ein Großprojekt fortgeführt.
Das alte Gerinne stammt teilweise noch aus den 1930er-Jahren. Die bestehenden Schutzbauten müssen erneuert oder saniert werden, außerdem wird der Gesamtdurchfluss kräftig erhöht. Besonders wichtig sind auch diverse Maßnahmen an einem Ablagerungsbecken. Hier wird ein neuer Holzrechen eingebaut, außerdem werden die Außendämme verstärkt. Der Bevölkerung wird vermutlich eine Baumaßnahme im Bereich der Kreuzung Bergbahnstraße/Höfener Straße ins Auge fallen. Hier, direkt vor der Hirschbach Alm, muss der Durchlass vergrößert werden. "Das wird schon eine kleine Herausforderung", weiß Ihrenberger um die Problematik.
Doppelt so viel Wasser als derzeit soll künftig unter der Brücke, die als solche nicht wirklich wahrnehmbar ist, durchfließen können. 
Um diesen Bereich möglichst reibungslos für den Verkehr abwickeln zu können, braucht es eine lokale Umleitung. "Die Behinderungen werden sich dadurch in Grenzen halten", verspricht Ihrenberger.
Das Projekt umfasst aber noch viele weitere Maßnahmen. Bis hinunter zur Abzweigung "Gartenstraße" wird heuer gebaut. Unterhalb dieser Brücke geht es dann 2020 weiter. Dann folgt der Abschnitt bis zur Hauptstraße B198.
Das Gesamtprojekt ist mit 5,6 Millionen Euro veranschlagt, davon werden heuer etwa 800.000 Euro verbaut.

Zur Sache

Weitere Projekte der WLV 2019:

Das Zuständigkeitsgebiet der Wildbach- und Lawinenverbauung in Lechaschau umfasst den gesamten Bezirk Reutte. Projekte findet man somit in allen Talschaften.
Im Zwischentoren etwa entlang des Gesamtprojektes Lussbach. Der wird wird vom Gräntalbach, dem Tuftlbach und dem Riegelbach gespeist. In der Vergangenheit erwies sich mitgeführtes Holz als besonders problematisch. Daher werden hier neue Holzrechen eingebaut. Das viel diskutierte Retensionsbecken am Lussbach auf Höhe Abzweigung Obergarten ist hingegen aus Kostengründen komplett aus den Überlegungen der WLV verschwunden.
Im Lechtal findet sich ein großes Projekt am Höhenbach in Holzgau. Hier wurde 2018 mit Verbauungsmaßnahmen begonnen, heuer ist es aber weniger die Wildbachverbauung, die an diesem Gewässer arbeitet, als vielmehr die Elektrizitätswerke Reutte. Diese errichten eine neue Druckrohrleitung. Erst wenn diese Arbeiten erledigt sind, nimmt die WLV ihre Baumaßnahmen wieder auf, das wird im Herbst 2019 sein.
Außerdem werden von der Gebietsbauleitung Außerfern heuer diverse kleinere Maßnahmen durchgeführt. So entsteht etwa auf der Zufahrt nach Hinterhornbach auf 70 Metern Länge ein Stein- und Eisschlagschutz für die Landesstraße.
Wichtig sind auch Aufforstungen im ganzen Bezirk. Für diese Maßnahmen, die nicht so sehr ins Auge fallen, werden immerhin allein in den Hochlagen 100.000 Euro aufgewendet.

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