Der Kampf gegen den Verkehr nimmt Fahrt auf

Fritz Gurgiser bekam einen "überfahrenen Gartenzwerg" als Symbol überreicht. | Foto: Reichel
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REUTTE (rei). Fritz Gurgiser sprach von "Respektlosikgkeit": Der "Kopf" des Transitforums Austria-Tirol und seine Mitstreiter aus dem Außerfern und Oberland hatten diverse Behördenvertreter zu einer Infroamtions- und Diskussionsveranstaltung am Freitag am Isserplatz in Reutte eingeladen. Reuttes Bezirkshauptfrau Katharina Rumpf hatte sich entschuldigt, was Gurgiser akzeptierte, andere ließen hingegen erst gar nichts von sich hören.

Diskussion im Regen

So bekamen die Besucher der Veranstaltung die Sichtweise und vorstellbare Lösungen im Kampf gegen den Transitverkehr im Außerfern und Tiroler Oberland aus Sicht des Transitforums vorgestellt.
Am Podium standen außer Fritz Gurgiser noch Reuttes Bürgermeister Luis Oberer, sein Biberwierer Amtskollege Paul Mascher, Bichlbachs Alt-Bürgermeister Albert Linser, der Haiminger Bürgermeister Josef Leitner und Hubert Wammes, Obstbauer und Obmann der Wassergenossenschaft Aufwaal-Silz-Haiming-Magerbach.

Sie waren sich einig: Es reicht!

Sie alle waren sich eing: Es reicht. So wie bisher, kann es nicht weitergehen. Einigkeit herrschte auch darin, dass es rasch umsetzbare Möglichkeiten zur Verbesserung der Verkehrssituation gibt. Die von der ÖVP forcierten Tunnelröhren am Fernpass-Scheitel bzw. durch den Tschirgant gehören zu diesen Maßnahmen allerdings nicht. Sie werden abgelehnt.
Schon seit 30 Jahren gaukle man der Bevölkerung vor, dass Tunnelbauten die Situation verbessern würden, das Gegenteil sei der Fall, warnte Gurgiser vor den nächsten Röhren, die am Fernpass vorgesehen und beim Tschirgant geplant sind. Jeder weitere Tunnel sei ein Rückschritt.

Verkehr ist stark angestiegen

Reuttes Bürgermeister Luis Oberer formulierte es so: Man dürfe nicht den Fehler begehen, und die Straßen an den vermehrten Verkehr anpassen, sondern das Verkehrsaufkommen müsse an die vorhandenen Straßen angepasst werden.
8600 Autos rollten laut einer Auswertung des Transitforums im Jahr 2000 im Grenzbereich von Vils. Heute werden im Durchschnitt 16.800 Fahrzeuge im gezählt. Das Außerfern befinde sich in einer Zange zwischen der deutschen Autobahn A7 und der österreichischen Autobahn A12. "Die Bayern haben wohl gedacht, wir bauen die Autobahn weiter...", sagte Oberer. Das habe man aber nicht getan. Herausgekommen ist die bekannte "Trichtersituation" mit all ihren Problemen.
Aber was tun, um die Verkehrsbelastungen zu senken und den Lebensraum Außerfern und Oberland wieder zu verbessern?

Maßnahmen vorgestellt

Das Tranistforum nannte Möglichkeiten, die ohne den (Aus)Bau von Straßen auskommen.
Das 7,5 Tonnen LKW-Fahrverbot müsse restriktiver gehandhabt werden. Ausnahmen seien zu schließen und Kontrollen möglichst täglich, unangekündigt, durchzuführen.
Das Dosiersystem gehöre optimiert. Für Bgm. Oberer gehört dazu, dass es ein solches künftig auch auf Imster Seite gibt und jenes im Außerfern weiter in Richtung Grenze rückt. So könne auch der Talkessel besser vor dem Umwegverkehr entlastet werden.
Von der Tourismusbranche erwartet man sich mehr Flexibilität bei den Anreisezeiten.
Nicht minder wichtig ist ein persönliches Umdenken. Das eigene Auto stehen lassen, im Nahverkehr mit dem Rad fahren, sonst die "Öffis" nutzen. Auch das Einkaufsverhalten gehöre geändert, damit weniger LKWs fahren.
Nur auf diese Weise könne man der Transithölle entlang der Fernpassstrecke dauerhaft Herr werden.

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