Verkehrslösung eingefordert

AUSSERFERN/NASSEREITH (rei). Der Verkehrsbericht des Landes Tirol für 2012 weist einen leichten Rückgang um 0,8 Prozent aus. Im Durchschnitt, denn an den Samstagen gab es ein Plus von 3,6 % bei der Anzahl der Fahrzeuge. Schuld ist der Urlauberschichtwechsel. Immer mehr Autofahrer wählen dafür die Strecke durch das Außerfern und weiter durch das Gurgltal.

Unterschiedliche Ideen
Da muss was passieren. Die Parteien sind sich einig. Die ÖVP drängt auf den Bau des Fernpass-Scheiteltunnels. Probebohrungen stehen an. Für Vorwärts Tirol ist der Scheiteltunnel aber ebenso wenig eine Lösung, wie die Begradigung der „Ewigkeitskurve“ am Katzenberg. Sie fordert eine Überprüfung des „Gartnerwandtunnels“ ein.
Dieser würden den Verkehr in Bichlbach aufnehmen und bis nach Nassereith führen. Vor einigen Jahren gab es bereits einen Bürgermeisterbeschluss, in dem dieses Variante für gut geheißen wurde.
„Durch diese Tunnellösung könnte die Bevölkerung entlang der B 179 sowie das Naturjuwel Fernpass entlastet, der Bezirk Reutte besser angebunden und den Gästen unserer Region eine zumutbare Anreise gewährleistet werden“, sagt LA Maria Zwölfer von Vorwärts Tirol. Sie und Klubobmann Hans Lindenberger fordern daher eine Machbarkeitsstudie für diesen mehrere Kilometer langen Tunnel.

Grüne gegen Tunnels
Anders sieht man das Thema bei den Grünen. Die wollen von weiteren Tunnels nichts mehr hören, sehen sie darin durchaus eines der Hauptübel, mit dem man derzeit entlang der B179 zu kämpfen hat.
„Je mehr Tunnels es gibt, umso mehr Blockabfertigungen wird es geben. Dadurch verschiebt sich die Stauwurzel. Das heißt, es entsteht immer mehr Stop and Go-Verkehr. Je mehr Tunnelkilometer errichtet werden, umso früher beginnt der Stau, weil sich der Verkehr im Tunnel nicht stauen darf“, sagt die Außerferner Bezirkssprecherin der Grünen, Barbara Brejla.
Ihr Parteikollege und Grünen-Verkehrssprecher Landtagsvize-Präsident Hermann Weratschnig drängt auf ein großräumiges Verkehrskonzept, welches sicherstellt, dass am Wochenende nur so viele Kfz in den Bezirk einfahren dürfen, als das Straßennetz zu verkraften imstande ist. „Wir dürfen den Menschen im Außerfern nicht zumuten, dass sie am Wochenende ständig den Stau und Durchzugsverkehr ertragen müssen. Unser Konzept setzt früh an, in Deutschland und im Inntal. Hier müssen die Pkw warten können, damit nur so viele auf die Fernpassroute einfahren, dass es sich nicht mehr staut. Mit einem Dosiersystem und sehr frühen Informationen wollen wir die AutofahrerInnen davon abhalten, in einen zugestauten Bezirk einzufahren.“