Bezirk Reutte: Frauen verdienen 11.922 Euro weniger als Männer

Mit einer Aktion machten die ÖGB Frauen der Region Tiroler Oberland und Außerfern auf die Schieflage aufmerksam. | Foto: Feneberg
  • Mit einer Aktion machten die ÖGB Frauen der Region Tiroler Oberland und Außerfern auf die Schieflage aufmerksam.
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BEZIRK REUTTE. Mit dem 30. September wurde der Einkommensunterschied zwischen Frauen und Männern im Bezirk Reutte traurige Realität: Ab diesem Tag arbeiten Arbeitnehmerinnen quasi gratis. Die ÖGB-Frauen informierten aus diesem Anlass Passantinnen in Reutte und machten auf die Lohnschere aufmerksam.

Der Einkommensunterschied in Reutte beträgt mit 25,4 Prozent über ein Viertel. Von der Anhebung des Mindestlohns auf 1.700 € brutto würden daher Tirolerinnen besonders profitieren. „Frauen arbeiten in Reutte fast 93 Tage gratis, das entspricht einem Einkommensunterschied von umgerechnet 11.922 Euro“, so Betty Zangl, ÖGB-Frauenvorsitzende der Region Oberland und Außerfern. Für sie lautet das Ziel: „Equal Pay Day am 31. Dezember“.
Der tirolweite Equal Pay Day ist am 9. Oktober, der österreichweite am 20. Oktober. Der ÖGB hatte die Einkommen auf Basis der Daten von Statistik Austria ausgewertet.

Um ihr Ziel zu erreichen, haben die Gewerkschafts-Frauen ein Maßnahmenpaket geschnürt und fordern:

• den Ausbau der flächendeckenden, leistbaren und vor allem qualitativ hochwertigen Kinder- und Schülerbetreuungseinrichtungen, mit Öffnungszeiten, die ein Vollzeitbeschäftigung ermöglichen. 

• Verpflichtende Einkommensberichte in Unternehmen ab 100 ArbeitnehmerInnen sowie die Ausweitung auf alle Dienstgeber.

• KV-Mindesteinkommen von 1.700 Euro bei Vollzeitbeschäftigung.

• Volle gesetzliche Anrechnung der Eltern-, Pflege- und Familienhospizkarenzzeiten auf alle dienstzeitabhängigen Ansprüche.

• Lohntransparenzgesetz für die innerbetriebliche Offenlegung der Gehälter und Löhne.

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