„Der Staat langt zu!“: Energiepreis steigt an

EW-Reutte Vorstand Christoph Hilz: "Wir senken die Preise. Steigerungen liegen hingegen nicht in unserem Einflussbereich."
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Strom wird billiger, die Nebenkosten steigen. Am Ende ergibt sich dadurch eine Kostensteigerung.

¶REUTTE (rei). Der Strompreis sinkt, die Stromrechnung wird bei gleich hohem Verbrauch aber teurer. Klingt komisch, ist aber so, wie Christoph Hilz, Vorstand der Elektrizitätswerke Reutte erklärte.
Der Ruf nach günstiger Energie ist überall hörbar. Die Elektrizitätswerke Reutte als größter Energieversorger im Außerfern kommen diesem Ruf auch nach. Um drei Prozent wurde der Preis für Strom gesenkt. Doch eine Verbilligung kommt bei den Abnehmern - egal ob privat oder gewerblich - am Ende nicht an.
„Der Staat langt zu“, formuliert es Hilz salopp. Denn während die reinen Energiekosten heruntergefahren wurden, schraubte der Staat seine Abgaben und die Netzentgelte hinauf. „Diese Preiskomponenten können wir nicht beeinflussen“, klärt Hilz auf.
Ein „Regelhaushalt“ braucht im Schnitt ca. 3500 kWh Strom im Jahr. Die Kosten dafür gehen also nach oben. In einem insgesamt aber vertretbarem Maß, wie Hilz meint, vor allem dann, wenn man die Inflation mit berücksichtigt.
In Zahlen ausgedrückt sieht dies bei einer Abnahme von 3500 kWh Strom so aus: Steuern, Abgaben und Umlagen (zusammen ca. 40% der Stromkosten) gehen um 7% oder 17,40 Euro im Jahr nach oben. Die Netzentgelte, ebenfalls staatlich reguliert, steigen um 9,9% oder 18,10 Euro. Beim reinen Energiepreis, dieser wird von den Elektrizitätswerken festgelegt, gehen die Kosten um 7,3 Prozent im Jahr zurück, macht insgesamt 16 Euro.
Stellt man Steigerungen und Ersparnisse gegenüber, ergeben sich Mehrkosten von 19,50 Euro im Jahr. Umgelegt auf den Monat sind das somit € 1,625.
Wer daheim mit Gas heizt, bzw. Erdgas in anderer Form einsetzt, etwa zum Kochen, darf sich über eine geringe Kostensenkung freuen. Bei einem Verbrauch von 15.000 kWh im Jahr gibt es eine Ersparnis von 18 Euro im Jahr. Auch hier sind es die Netzentgelte, die von anderer Stelle festgelegt werden (E-Control), welche eine größere Ersparnis verhindern. Die läge nämlich bei 43,50 Euro im Jahr, doch am Ende bleiben nur die erwähnten 18 Euro übrig.

EW-Reutte Vorstand Christoph Hilz: "Wir senken die Preise. Steigerungen liegen hingegen nicht in unserem Einflussbereich."
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