Führungswechsel bei der Reuttener Bezirksmesse

Zur jährlichen Generalversammlung rief am Mittwoch dem 15. Mai 2013, der Werbe- und Ausstellungsverein Reuttener Bezirksmesse. Relativ besonnen und eher flüchtig besucht, in diesem Jahr findet keine Messe statt, verlief die Sitzung am Abend in der Wirtschaftskammer.

Nach der kurzen Begrüßung durch Peter Nessler erging das Wort direkt an den Ehrengast Georg Lamp.
Georg Lamp hat in den 28 Jahren seiner Geschäftsführung bei der Messe Innsbruck maßgeblich zu den internationalen Erfolgen von Congress und Messe beigetragen. Seit Dezember 2012 ist er im Ruhestand und gibt sein Know-how gerne an die Bezirksmessen weiter.
Unter dem Titel:

»Haben Messen Zukunft?«

schildert er eindrucksvoll die Entwicklung und das heutige Leistungsspektrum moderner Messen.
Es ist nicht mehr selbstverständlich eine Messe zu besuchen, sondern die Messen müssen sich stetig erweitern und versuchen neue Publikumsschichten anzusprechen.
Besonders kritisch wird der Rückgang bzw. das Ausbleiben der Jugend auf nahezu allen Messen geschildert.

»Jede Messe steht und fällt mit ihrer Attraktivität!«

Georg Lamp

Daher sieht Lamp einerseits die Notwendigkeit in einer aufwendigen Bewerbung der Messe und andererseits darin, das Angebot weit über den eigenen Tellerrand hinaus zu ergänzen.
Im Falle einer Regionalmesse heißt das; nicht nur die heimische Wirtschaft lukrieren, sondern auch über die Region hinaus beispielsweise ins Allgäu zu blicken.
Tiefergreifend soll ein ausgewogenes und möglichst neutrales Pogramm aufscheinen, das sich etwa mit Energieberatung, Sicherheitsberatung durch die Polizei, oder einer Jobbörse und so weiter befassen sollte.
Gewinnspiele die es unabdingbar machen die Messe im Gesamten zu besuchen, sowie eine exzellente Gastronomie, würden, laut Lamp, heute über Erfolg und Misserfolg entscheiden.
Die Messe muss insgesamt etwas Besonderes sein und sich vom alltäglichen Angebot abheben.
Auch regt Lamp an, dass sich der Bezirk auf der Innsbrucker Messe, selbst als Region darstellen kann.
Die Zukunft sieh Lamp eher in den Fachmessen, aber Regionalmessen verfügen, wenn sie gut gemacht sind, über ihre Berechtigung.
Gut ausgebildetes Personal am Stand, ein ausgewogenes Konzept im Allgemeinen und eine ansprechende Gestaltung der Stände im Besonderen vorausgesetzt.

Für die Zukunft der Messen scheint somit zu gelten, dass sie entweder hochspezialisier für ein enges Fachpublikum oder allgemein wie ein Volksfest initiiert sein müssen. Ab nun ist der Vorstand der Wirtschaftsmeile gefordert und man darf gespannt sein was im nächsten Jahr kommen wird

Die Generalversammlung verlief im weiteren voraussagbar. Der Bericht von Finanzreferent Mag. Hartmann Rief, zeigte erst einen keinen Außenstand von 2880,-- Euro, der von einer bis dato nicht ausbezahlten InterReg-Föderung herrührt. Ansonsten bilanzierte die Messe positiv. Ausgaben in Summe rund 155.500,- Euro stehen Einnahmen von ca. 152.600 Euro gegenüber. Das entstandene Loch wurde zunächst von den Reserven der Sparbücher gestopft.
Nicht weiter außergewöhnlich, der Referent wurde, wie auch der Vorstand, von der Vollversammlung, einstimmig entlastet.
Bei den Neuwahlen unter dem Zwischenvorsitz von Mag. (FH) Günter Salchner wurde der einzige Wahlvorschlag, mit neuem Obmann und Kassier, ebenfalls einstimmig angenommen.
Damit lautet dieser wie folgt:
Obmann Wolfgang Winkler
Stv. Peter Nessler
Kassier Dir. Mag. (FH) Christian Frick
Stv. Hans Schweiger
Schriftführer Alexander Pacher
Stv. Hansjörg Schimpfössl

Termine für die nächste Messe sind noch nicht bekannt, sie findet alternierend alle zwei Jahre im Wechsel mit der Leistungsschau in Füssen statt.
Diese wird demnächst am 8. Juni, unter reger Beteiligung Außerferner Betriebe, eröffnet werden.
Der neue Obmann liep allerdings nach seinem Antritt wissen, das Konzept der Wirtschaftsmeile aus dem letzten Jahr wird fortgeführt werden.