Zweiter Lockdown
ÖGB Reutte stellt regionale Corona-Forderungen

Herbert Frank, ÖGB-Vorsitzender der Region Oberland: "Mit dem adaptierten Modell der Kurzarbeit sind Kündigungen nicht notwendig!" | Foto: ÖGB Tirol
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BEZIRK REUTTE (red). Das erweiterte Kurzarbeitsmodell sieht Tirols ÖGB-Chef Philip Wohlgemuth als Meilenstein. Dennoch werde es einiges mehr brauchen, um das Land aus der Krise zu führen. Er fordert daher etwa ein Konjunkturpaket, ein Arbeitsmarktpaket und „den Tirol-Scheck“.

„Das nächste Konjunkturpaket muss schnellstmöglich kommen“, fordert Tirols ÖGB-Vorsitzender Philip Wohlgemuth. Er betont auch, dass Kündigungen durch die verlängerte Kurzarbeit „nicht notwendig“ seien und fordert: „Wir brauchen ein ‚Arbeitsmarktprojekt 2000‘, das speziell für Frauen, Ältere und Langzeitarbeitslose Jobs schafft, außerdem ist ein Paket für den Lehrstellenmarkt unbedingt notwendig.“

Arbeitslose besonders unterstützen

Kompromisslos zeigt sich Wohlgemut bei der Existenzsicherung Arbeitsloser: „Wir müssen auch an jene Menschen denken, die in den letzten Monaten unverschuldet ihre Arbeit und damit ihre Existenzgrundlage verloren haben. Deswegen muss das Arbeitslosengeld auf 70% Nettoersatzrate angehoben werden, zur Not muss hier da Land mit einem Drittel-Zuschuss einspringen.“ Auch die Mindestsicherung solle erhöht und der Zugang erleichtert werden. „Der Zugriff auf das bitter Ersparte muss vorübergehend wegfallen!“

Kurzarbeit III ein Erfolgsmodell

Das Kurzarbeits-Modell wurde am Wochenende einmal mehr den aktuellen Herausforderungen kurzerhand von den Sozialpartnern angepasst. „Damit gelten wir europaweit als Vorbild. Vor allem im von Gastronomie und Hotellerie geprägten Tirol ist die erneute Möglichkeit, die Arbeitsleistung auf bis zu Null zu fahren und dennoch bis zu 90 Prozent des Einkommens zu erhalten, ein echter Meilenstein“, zeigt sich Herbert Frank absolut überzeugt vom Erfolgsmodell und betont: „Niemand muss gekündigt werden!“ Er appelliert an die Unternehmen, schon wie bisher auf Kurzarbeit zu setzten.

Tirol-Scheck für regionale Wirtschaft

Die Konjunktur beleben will Wohlgemuth mit einem „Tirol-Scheck“ von bis zu 500 Euro. „Wir müssen jetzt in den Konsum investieren, um die Wirtschaft in der Breite anzukurbeln. Ich habe daher vor längerem das Modell eines ‚Tirol-Schecks‘ von bis zu 500 Euro für Tiroler Produkte oder Dienstleistungen ins Spiel gebracht. Die tatsächliche Höhe soll sich an der Höhe des jeweiligen Einkommens orientieren, um soziale Treffsicherheit zu garantieren“, bekräftigt der ÖGB-Chef.

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