Asphaltpiste in Höfen kommt
Behörde gab grünes Licht für geplante Baumaßnahmen
HÖFEN (rei). In die Höfener Amtsstube ist jener Bescheid "geflattert", der sich ganz um das Fliegen dreht, genauer gesagt um den Flugplatz in Höfen. Der bekommt schon demnächst eine asphaltierte Start- und Landepiste. Der diesbezügliche Bescheid der Bezirkshauptmannschaft Reutte hat bereits Rechtskraft erlangt. Einsprüche gab es keine.
"Nach meinen Informationen werden die Bauarbeiten am 12. September beginnen", nennt Bürgermeister Vinzenz Knapp ein konkretes Datum, wann die Modernisierungsmaßnahmen beginnen werden.
Ein "heißes" Thema
Das Thema war heiß diskutiert am Fuße des Hahnenkamms. Es gab Informationsveranstaltungen und Unterschriftenlisten gegen die geplanten Maßnahmen. Die Bezirkshauptmannschaft als zuständige Behörde prüfte lange und genau und fand am Ende offenbar keine Gründe, welche gegen die eine Asphaltierung einer Start- und Landebahn gesprochen hätten.
Der Bescheid liegt nun der Gemeinde vor. Die Gemeinde selbst hatte kein Einspruchsrecht, da sie keine Parteienstellung in dem Verfahren hatte. "Der Grund gehört dem Land Tirol", klärt der Gemeindechef auf.
Er vertraut jetzt darauf, dass stimmt, was die „Haltergemeinschaft Flugplatz Reutte-Höfen“ als Bauherr versprochen hat: Der Flugbetrieb soll sicherer werden und die Lärmbelastung sogar zurückgehen. Die Asphaltpiste - 18 Meter breit und rund 700 Meter lang - soll das bewirken.
In einem Interview mit den Bezirksblättern am Beginn des Verfahrens vor ca. vier Jahren versicherte Obmann René Piechocinski, dass eine asphaltierte Piste Vorteile für die Anrainer bringt: „Die Flieger kommen früher in die Luft und sind dadurch leiser, da sie schon höher sind, wenn sie in die Nähe der Siedlungen kommen.“
Im neuen Bescheid ist auch festgehalten, dass künftig schwerere Flugzeuge als bisher starten und landen dürfen. "Für jedes Flugzeug ist genau geregelt, wie laut es sein darf, also wieviel Dezibel Lärm es erzeugt. Mir wurde gesagt, es wird nicht lauter als bisher", ist Knapp zuversichtlich, dass die Anrainer nicht mehr als bisher in ihrer Ruhe beeinträchtigt werden.
Maximal 15 Starts am Tag
Von besonderer Bedeutung für die Anrainer ist aber sicher jener zivilrechtliche Vertrag zw. der Gemeinde und der Halterschaft, der den Flugbetrieb regelt. Und da pochte die Gemeinde darauf, dass weiterhin maximal 15 Starts am Tag erlaubt sind. "Wir haben zudem erreicht, dass in diesem Vertrag ein Winterflugverbot enthalten ist", erzählt Knapp von den Details.
Bisher gab es dieses Winterflugverbot nicht. Festgehalten war nur, dass der Platz nicht geräumt werden darf. Ohne Schnee wären Starts aber erlaubt gewesen. Das ist jetzt vom Tisch. Muss dennoch einmal aufgrund besonders wichtiger Gründe ein Flieger im Winter starten, dann braucht es die ausdrückliche Genehmigung des Bürgermeisters.
"Es hat ja auch bisher schon gut funktioniert. Daran wird sich nichts ändern", ist Bürgermeister Vinzenz Knapp zuversichtlich, dass die Neuerungen den Dorffrieden nicht beeinträchtigen werden, zumal es seiner Einschätzung nach "nur ruhiger werden kann!"
In der Hahnenkammgemeinde rechnet man mit einer Bauzeit von ungefähr einem Monat. Die Baukosten sollen ca. 400.000 Euro betragen. Sie werden von privaten Sponsoren aufgebracht.
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