Vorbei: VS Lechleiten schließt!

STEEG/LECHLEITEN (rei). Diese Ausgabe der Bezirksblätter Reutte sollte gerade in den Druck gehen, da erreicht uns die Nachricht, dass die Volksschule Lechleiten entgegen aller Meldungen davor nun doch nicht am Dienstag aufsperren wird. Das für Eltern, Schüler und die Gemeinde Undenkbare ist damit eingetroffen!

Noch am Freitag in der Vorwoche hatte die zuständige Landesrätin Beate Palfrader gegenüber den Bezirksblätter Stellung bezogen und ihre Sicht der Dinge erläutert. Schon dabei gab sie klar zu verstehen, dass das Land weiterhin die Schließung der Kleinschule betreibt.
Sie selbst war aber nicht überzeugt, dass das ausstehende Urteil so schnell kommt. Daher ließ sie offen, wann die Schließung - vorausgesetzt dass die Entscheidung eben so ausfällt - erfolgt.
Am Montag wurde die Gemeinde nun verständigt, dass die Schule nicht mehr aufsperren wird. Einen Tag vor dem geplanten Schulstart ist damit alles anders. Genaueres konnten wir bis Redaktionsschluss leider nicht mehr erfahren.
Schulleiter Robert Heiß zeigte sich aber sehr aufgebracht: „Ich weiß jetzt nicht wie es weiter geht!“ Am Montag gab es um 16 Uhr eine Besprechung zwischen der Gemeinde und Rechtsanwalt Gerhard Mader.
An der Schulschließung wird das wohl nichts mehr ändern. In Lechleiten wussten am Montag zunächst nur wenige Bescheid. Die, die es erfuhren, waren nach Angaben von Robert Heiß aber aufgebracht. Robert Heiß wurde nahegelegt, dass er ab Dienstag in Elmen unterrichten soll, die Schule in Lechleiten brauche er jedenfalls nicht mehr aufsperren.

Vergangenen Freitag - also zu einem Zeitpunkt zu dem das Urteil des Verwaltungsgerichts noch nicht bekannt war - wollte Beate Palfrader weder von Sieg noch von Niederlage reden. „Mir geht es um pädagogische Gründe“, hielt die Landesrätin fest. „Es ist ja nicht mein Hobby, Schulen zu schließen. Es geht um die Kinder.“ Und für die sei es wichtig, in größeren Klassen mit mehreren Kindern unterrichtet zu werden.
Es gehe aber auch darum, dass die Volksschule in Lechleiten gewissen Richtlinien nicht entspreche. So sei etwa der Schulweg von Lechleiten nach Steeg den Schülern durchaus zumutbar. Die Kinder aus Kaisers würden ja auch in Steeg zur Schule gehen. Jene aus Pfafflar in Elmen. „Warum sollen die Kinder aus Lechleiten also nicht die Schule in Steeg besuchen? Es gibt auf dieser Straße keine Gefahr für Leib oder Leben“, stellte Palfrader fest.
Und dann gibt es noch den Rechnungshof. Dem war die Schule in Lechleiten ein „Dorn im Auge“. Die Gemeinden und das Land müssen sparen. Der Rechnungshof schaut drauf, dass dies auch passiert. Die Kleinschule in Lechleiten passt da nicht hinein. Daher der Druck, die Schule zu schließen.

Palfrader ging im Gespräch mit den Bezirksblättern davon aus, dass die Entscheidung wohl eher gegen die Volksschule Lechleiten ausfallen werde. Dass der Bescheid nun so schnell eintrifft, hatte sie aber selbst nicht erwartet.

Schon vorher war die Entscheidung hinsichtlich der Oberstufe an der VS Lechleiten gefallen. Die Schüler wurden der Mittelschule Elbigenalp zugewiesen (wir berichteten). Bei einer Besichtigung der Schule hätten Schüler und Eltern gleichermaßen Gefallen an der „NMS“ gefunden. „Mir wurde mitgeteilt, dass die Schüler auf alle Fälle in Elbigenalp zur Schule gehen wollen“, berichtete Palfrader.
Klar ist damit, dass die lange Geschichte der Volks- und Gesamtschule Lechleiten mit Start des Schuljahres 2017/18 endgültig endet.

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