Klang in luftigen Höhen
Hochaufregendes Turmkonzert in Obernberg
"Als ich meine Kolleginnen gefragt habe, ob sie mit mir da oben musizieren möchten, haben sie große Augen gemacht", erzählt die Dirigentin und Kapellmeisterin Anna Fuhrländer aus Bad Füssing, Bayern.
OBERNBERG. "Unsere Chefin hatte mit dem Turmkonzert wieder eine verrückte Idee", sagen Violinistin Zoia Sorell und Terészia Vargova, die das Violoncello spielt. "Nachdem wir zuerst darüber gelacht haben, haben wir sofort ,Ja' zum geplanten Konzert gesagt", berichten Sorell und Vargova. "Über Höhenangst haben wir tatsächlich nicht gesprochen, weil wir so aufgeregt waren, wie wohl unsere Streichinstrumente da oben klingen", so Fuhrländer.
Perfekter Ort zum Musizieren
Das Trio wurde in ihren Erwartungen hinsichtlich des Spiels auf dem Obernberger Aussichtsturm nicht enttäuscht. "Da oben war es einfach fantastisch zu spielen. Die Akustik ist erstaunlich gut. Man kriegt auf einmal ganz viele Informationen und ein emotionales Gefühl. Es ist einfach hochaufregender Turm in einer wunderschönen Landschaft", schwärmt Anna Fuhrländer von dem Turmkonzert, das Ende Juni 2022 stattfand. "Mich hat diese wunderbare Konstruktion fasziniert. Auf der einen Seite Deutschland auf der anderen Österreich und dazwischen fließt der Inn. Die musikalische Zusammenarbeit zwischen Obernberg und Bad Füssing ist seit langem eine wunderbare, selbstverständliche Kooperation", erläutert sie.
Die Vorbereitungen
"Speziell vorbereitet haben wir uns auf das Konzert in luftiger Höhe tatsächlich nicht. Wir haben lediglich die Stücke, die wir spielen wollten, geprobt", berichtet Fuhrländer. "Mein allererster Gedanke war, wie ich eine Genehmigung bekomme, sodass ich da oben mit mehreren Musikern spielen darf. Der Bürgermeister von Obernberg Martin Bruckbauer sowie der zuständige Geschäftsführer des Turms, waren aber zum Glück begeistert von meiner Konzertidee und gaben ihre Zustimmung. So konnte es an die Terminplanung gehen."
Musizieren nach Corona
Die Corona-Zeit war für Künstler eine sehr schwere Zeit. "Wir durften nicht gemeinsam musizieren, was für einen Musiker unvorstellbar ist. Als der Turm fertig war, habe ich die Möglichkeit gesehen, oben zu musizieren. Er bietet ganz viel Platz dafür. Ich bin so eine Musikerin, die nicht nur im Orchestergraben und auf der Bühne musizieren möchte, sondern gerne auch etwas ungewöhnliche Orte wie diesen ausprobiert", lacht die Leiterin des Bad Füssinger Kurorchesters. "Weitere Turmkonzerte plane ich auf jeden Fall“, verspricht Fuhrländer.
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