Demenzservicestelle Ried
Gehirnjogging im Alter
"Wenn's nur die Namen wären, die mir nicht mehr einfallen ..." Gedächtnisprobleme im Alter zeigen sich vielfältig. Das ist belastend, nicht nur für die oder den Betroffenen, sondern für die ganze Familie.
RIED. "Es ist meist nicht nur das Vergessen von Namen, das Menschen, die von Gedächtnisproblemen betroffen sind, selbst auffällt", schildert Nicole Moser, Sozialarbeiterin und Leiterin der Demenzservicestelle Ried der MAS Alzheimerhilfe, die auch für die Bezirke Schärding und Grieskirchen abdeckt. "Betroffene merken selbst, dass ihnen Handgriffe nicht mehr so leicht fallen. Sie spüren, dass sie komplizierter im Denken werden und sich mehr konzentrieren müssen", erklärt Moser weiter. Jeder Betroffene nehme die Gedächtnisschwierigkeiten unterschiedlich wahr. Und häufig merken auch die Menschen im familiären Umfeld, dass sich etwas verändert bei der nahestehenden Person.
Ist die Demenz im Anfangsstadium, kann es umso verwirrender sein: "Wenn jemand bei uns anruft, kommt es immer wieder vor, dass diese Person sofort selbstbeschwichtigend abwiegelt und meint, sie wisse gar nicht, ob sie bei uns richtig wäre, weil es nur so ein Bauchgefühl sei", schildert Nicole Moser. Aber genau hier kann die Demenzservicestelle helfen. Die Sozialarbeiterinnen hören zu und kommen meist schnell dahinter, warum bestimmte Veränderungen die Aufmerksamkeit der Angehörigen hervorruft.
Für alle, die ihr Gehirn im Alter fit halten möchten, hat die Leiterin der Demenzservicestelle einige Tipps: "Das Gehirn braucht Abwechslung", sagt sie gleich vorweg. Dazu eigenen sich verschiedene Aufgaben, etwa im sprachlichen Bereich durch Lesen, Wortfindung, Wortketten bilden und mehr. Auch das logische Denken sowie das räumliche und mathematische Denken sollten nicht vernachlässigt werden: Etwa mit Würfelaufgaben, Formen bilden und ordnen, Einmaleins rechnen, ...
"Wenn diese Herausforderungen auch noch mit Bewegungen kombiniert werden und mit Humor und Spaß verbunden sind, dann wird das Gehirn optimal aktiviert", weiß Moser. Regelmäßige Aktivierung in dieser Form beuge dem Abbau der Gedächtnisleistung vor.
Auf der Webseite der MAS Alzheimerhilfe finden sich jeden Monat neue "Übungen für kluge Köpfe" fürs Gehirntraining im Alter. Hier geht's direkt zu den Übungen (ganz nach unten scrollen)
In den Gruppen der Demenzservicestelle Ried, welche in den Bezirken Schärding und Ried derzeit angeboten werden, sind es eben diese Bereiche, die gezielt unterstützt werden. Betroffene können so in Begleitung einer ausgebildeten MAS Trainerin einen wichtigen Schritt in Richtung Prävention machen. Gruppenangebote finden derzeit in Schärding, Andorf, Taiskirchen, Lohnsburg und Ried im Innkreis statt. "Bei ausreichendem Interesse ist es auch möglich, in anderen Gemeinde eine Gruppe zu starten", betont Moser.
Zum Angebot der Demenzservicestelle gehören außerdem Beratungsgespräche, psychologische Diagnostik, kostenfreie Gedächtnis-Checks, regelmäßige Angehörigentreffen und Gedächtnistrainings.
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