Stephanie Doms
"Ich werde immer noch bei Käsekrainern schwach"

Stephanie Doms ist Lebensfreudetrainerin und begleitet Menschen u.a. mit Yoga und Mentaltraining. | Foto: Schrattenecker-Fischer
4Bilder
  • Stephanie Doms ist Lebensfreudetrainerin und begleitet Menschen u.a. mit Yoga und Mentaltraining.
  • Foto: Schrattenecker-Fischer
  • hochgeladen von Bernadette Wiesbauer

Stephanie Doms ist Lebensfreudetrainerin und begleitet Menschen unter anderem mit Yoga und Mentaltraining. Warum ein gesunder Lebensstil für sie nichts mit Perfektion zu tun hat, das verrät sie im Interview.

Was macht für Sie einen gesunden Lebensstil aus?

Doms: Gesundheit ist zu einem entscheidenden Teil eine Frage der mentalen Einstellung und inneren Haltung. Wir können am Morgen Selleriesaft trinken, nach 16 Uhr nichts mehr essen, täglich Yoga machen - und trotzdem ungesund leben. Wir bestehen nämlich aus mehr als nur unserem Körper, und es bringt wenig bis gar nichts, gute Gewohnheiten nur auf dieser einen Ebene zu etablieren. Wenn wir innerlich gestresst, traurig, unzufrieden, unglücklich sind und wir uns nicht mit dem Ballast in unserem Kopf und Herz beschäftigen, werden wir das mit dem gesunden Leben nicht wirklich hinbekommen. 

Sie sind Lebensfreudetrainerin, Yogalehrerin, Metaltrainerin, Texterin und Redner. Und auch Veganerin?
Nein. Ich werde doch immer noch bei Käsekrainern schwach, obwohl ich für viele ja Veganerin oder zumindest Vegetarierin sein sollte. Am Beginn meiner Zeit als Yogalehrerin kam ich mir deshalb manchmal wie eine Heuchlerin vor. Heute weiß ich: Das ist Blödsinn. Mittlerweile kann ich darüber lachen, wenn mich andere schief anschauen, wenn ich erzähle, dass ich gerne schweren Rotwein trinke, Pizza liebe und ohne Probleme dreimal täglich Popcorn essen könnte, während ich auf der Couch liege und Serien schaue. Kaum etwas kommt mit mehr Risiken und Nebenwirkungen daher als Dogmen und überhöhte Erwartungen.

Was meinen Sie damit?
Ich habe im Laufe der Zeit durch meine Arbeit als Mentaltrainerin so viele Menschen kennengelernt, die zum Beispiel in Sachen Sport und Ernährung alles "richtig" machen - und sich trotzdem nicht wohlfühlen oder sogar krank sind. Sie arbeiten hart daran, äußerlich"gute" Gewohnheiten zu etablieren, und halten daran mit aller Strenge fest. Wenn sie dann einmal mehr essen oder das Sportprogramm ausfallen lassen müssen, gehen sie hart mit sich ins Gericht. Und das, was eigentlich gut tun sollte, artet plötzlich in Stress aus. Im Lebensfreudetraining zeigt sich dann oft, dass andere Faktoren sehr viel schwerer wiegen und das eigentlich Ungesunde im Inneren passiert - im Denken und Fühlen.

Streben nach Perfektion ist also ungesund?
Ja. Das beobachte ich auch immer wieder bei den Mamas kleiner Kinder - und da nehme ich mich selber nicht ganz aus. Wir wollen alles richtig machen. Zurecht! Wir haben ja die Verantwortung für ein kleines Wesen, das wir lieben und für das wir nur das Beste wollen. Dabei vergessen wir, dass der Stress, den zu hohe Ansprüche und das pausenlose Streben nach Perfektion auslösen, sehr viel ungesünder ist, als ein-, zweimal die Woche Tiefkühllasagne oder Fischstäbchen zu servieren, weil für etwas anderes keine Zeit oder Energie da war. Ich spreche bei diesem Beispiel bewusst von Mamas und nicht von Eltern. Wir Frauen sind immer noch einem deutlich größeren Druck durch gesellschaftliche Konventionen ausgesetzt und neigen unter anderem stärker als Männer dazu, Gesundheit mit äußeren Merkmalen zu verknüpfen. Mit einer ungesunden Absicht dahinter ist aber selbst der gesündeste Lifestyle immer noch ungesund. Selbst die beste Bikinifigur und der definierteste Sixpack schützt nicht vorm Unglücklichsein.

Was würden Sie unseren Lesernbezüglich gesundem Lebensstil raten?
Natürlich ist es gut, auf ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung, frische Luft und so weiter zu achten. Richtig gut ist, wenn wir zudem immer wieder in uns drinnen sauber machen und dafür sorgen, dass wir von zwei Dingen genug haben: Liebe und Lebensfreude. Ein Schritt in diese Richtung kann sein, sich bei sich selbst zu bedanken: "Danke, liebes Ich, dass du dich so bemühst. Du bist nicht perfekt, aber du bist gut. Und gut ist gut genug." Eine Haltung, die sich förderlich auf die Gesundheit der Beziehung zu uns selbst und anderen auswirkt.

Anzeige
1:46
1:46

WKOÖ Maklertipp
Rechtsschutzversicherung: Sichern Sie Ihr Recht!

Eine Rechtsschutzversicherung schützt Sie vor den Folgen von vielen möglichen Konfliktfällen – vor allem finanziell.  Es gibt viele Gründe für einen Streit vor Gericht: Angenommen, Ihr Vermieter erhöht den Mietzins in ungerechtfertigter Weise, Ihr Hund läuft einem Biker vor das Rad, Ihnen wird nach einem Verkehrsunfall das Schmerzensgeld verwehrt oder Ihr Arbeitgeber zahlt die Überstunden nicht. Von all diesen Fällen haben Sie schon gehört oder Sie haben sogar schon selbst eine solche oder eine...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Ried auf MeinBezirk.at/Ried

Neuigkeiten aus Ried als Push-Nachricht direkt aufs Handy

BezirksRundSchau Ried auf Facebook: MeinBezirk.at/Ried - BezirksRundSchau

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Ried und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.