"Eklatanter Mangel"
Am Wochenende keine Busverbindung in die Bezirkshauptstadt Ried
Herta Gurtner aus St. Georgen bei Obernberg setzt sich nun schon seit Jahren für mehr Busverbindungen an den Wochenenden ein. Bisher vergeblich, wie sie schildert.
BEZIRK RIED, ST. GEORGEN BEI OBERNBERG. "Ich besitze kein Auto, fahre ausschließlich mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Nicht nur einmal bin ich am Wochenende am Bahnhof Ried gestanden und habe nicht gewusst, wie ich nun nach Hause komme", schildert Herta Gurnter der BezirksRundSchau. Mit dem Büro von Infrastrukturlandesrat Günther Steinkellner war sie diesbezüglich schon mehrmals in Kontakt. Sie bemängelt vorwiegend, dass es an den Wochenenden keine Busverbindungen gibt. Und zwar ihren Erfahrungen nach von Ried nach Obernberg und zurück und von Ried nach Waldzell und zurück.
Aufmerksam gemacht auf diese Situation, bemerkte Gerald Eigl aus dem Infrastrukturressort, dass die Buslinie 810 im Jahr 2018 eingestellt werden musste, "weil nicht einmal ein Fahrgast hier täglich unterwegs war." Eine Buslinie, auf der mehrmals täglich tonnenschwere Busse fahren, die aber nicht einmal genutzt wird, sei nicht zu rechtfertigen.
"Nicht nur, dass wir hier von Steuergeldern sprechen, die in solch einem Fall sinnlos investiert wären. Denken Sie bitte auch an den Klima- und Umweltschutz und an die aktuellen Dieselpreis", so seine Antwort. Und er ergänzt: "Selbstverständlich wollen weder Politik , noch der Oberösterreichische Verkehrsverbund, noch das Finanzamt den Zugang zum Öffentlichen Verkehr erschweren." Sein Vorschlag: Die Nutzung eines sogenannten Mikro-ÖV-Systems. Ansprechpartner seien hier die Gemeinden, die mithilfe des Regionalen Mobilitätsmanagements folgendes anbieten können: "Je nach Bedarf fährt ein kleines Fahrzeug und bringt den/die Fahrgäste zum gewünschten Zeitpunkt an das gewünschte Ziel."
Auch für Tourismus brauche es Wochenende-Verbindungen
Den Vorschlag nimmt Herta Gurtner gerne an. Dennoch hofft sie, dass das Verkehrsressort des Landes eine großflächige Lösung für das Innviertel liefert. Sie ist sich sicher, dass Bedarf und Nutzung nach einer gewissen Anlaufzeit steigen werden. "Es gibt auch Wochenendpendler, Menschen die am Samstag arbeiten müssen. Und die letzten Kilometer von der Bahnstation nach Hause müssen auch bewältigt werden." Und auch touristisch sieht sie Potential: "Wie sollen Menschen einen klimafreundlichen Ausflug ins Innviertel machen, wenn es keine Busverbindungen gibt."
Hier hat die BezirksRundSchau auch den Tourismusverband s'Innviertel um eine Stellungnahme gebeten. Geschäftsführer Gerald Hartl: "Selbstverständlich ist die Lage bekannt und wir sind auch sehr bemüht, die Situation im öffentlichen Verkehr in unserer Region in eine bessere Zukunft zu begleiten. So nahm ich vor einigen Wochen mit vielen anderen Stakeholdern aus dem Innviertel an einem Workshop teil, wo Möglichkeiten zur Verbesserung diskutiert wurden." Aber die Entscheidung liege am Ende bei der Politik. "Buslinien einführen, können wir leider nicht", sagt er.
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