Anklage im "Oma-Mord" von Taufkirchen
TAUFKIRCHEN, RIED. Nach dem Mord an Renate D. im Herbst letzten Jahres ist nun gegen die beiden Verdächtigen, den 19-jährigen Enkelsohn der Ermordeten sowie deren 72-jährigen Gatten, Anklage erhoben worden. Die Staatsanwaltschaft Ried wirft dem 19-Jährigen vor, seine Großmutter mit zahlreichen Axt-Hieben auf den Kopf und fünf Messerstichen in die Brust getötet zu haben.
Rund einen Monat nach der Tat legte der junge Bursch ein umfangreiches Geständnis ab und gab an, von seinem Großvater angestiftet worden zu sein. Dieser bestreitet die Vorwürfe jedoch.
Ein Gutachten der Gerichtspsychiaterin Adelheid Kastner bescheinigt beiden Verdächtigen eine "narzisstische Persönlichkeits(entwicklungs)störung". Trotzdem seien Enkel wie Großvater schuldfähig. Dass der Bub die Tat von sich aus begangen habe, ist laut Gutachten aber als "eher persönlichkeitsuntypisch" einzustufen.
Beide Angeklagten sitzen seit Ende November in Untersuchungshaft. Die Verteidigung hat jetzt zwei Wochen Zeit, Einspruch zu erheben. Der Prozessbeginn ist für den Frühherbst geplant. Dem Enkel droht eine Freiheitsstrafe von fünf bis zwanzig Jahren, der Großvater von zehn bis zwanzig Jahren oder eine lebenslange Freiheitsstrafe.
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