Aus Kostengründen eingestampft
Der Trash Stop am Rieder Messegelände ist Geschichte
2021 hat der Bezirksabfallverband (BAV) Ried gemeinsam mit Stadt Ried, Energie Ried, Messe Ried, Streetwork, RIFA und Mc Donald's einen "Trash Stop" am Rieder Messegelände realisiert. Nachdem die Pilotphase im April 2022 ausgelaufen war und die Stadtgemeinde Ried im Mai 2022 die Finanzierung übernommen hatte, wurde das Projekt Ende Jänner 2023 nun eingestampft. Aus Kostengründen - wie auf der projekteigenen Facebook-Seite bekannt gegeben wurde.
RIED. Mit dem "Trash Stop" verfolgten die Partner das Ziel, die Müllproblematik am Messegelände in den Griff zu bekommen und die Bewusstseinsbildung vor allem bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu fördern. Bequem vom Auto aus konnten hier Abfälle wie Dosen und Verpackungen in eigens dafür vorgesehene Container eingeworfen werden. 80.000 Liter Restabfall, Plastikflaschen und Dosen - das entspricht laut der Abfallberaterin beim BAV Ried, Gudrun Pichler-Zecha, einer Menge von 330 Stück 240-Liter Tonnen - sollen seit Beginn des Projektes hier gesammelt worden sein.
Streetwork und BAV bedauern Projektende
Kerstin Hofstätter von Streetwork bedauerte in einem Facebook-Eintrag das Ende des Projektes. "Junge Menschen haben sich aktiv beteiligt, ihre Ideen eingebracht und vor allem es richtig gut genutzt", schreibt Hofstätter. Und weiter: "Die Jugend erhebt ihre Stimme: Es war ja klar, dass unser Projekt wieder eingestampft wurde“…“ bei uns geht’s um nix“…Ach, da fehlen auch uns die Worte… Sehr schade!" Auch der BAV Ried hat keine Freude. "Wir als BAV Ried finden die Schließung sehr schade, weil der Trash Stop gut funktioniert hat und von vielen geschätzt und genutzt wurde. Neben dem Trash Stop gab es so gut wie keine Müllablagerungen. Das Messegelände war zwar nicht abfallfrei, aber im Vergleich zu früher sauberer. Das zeigten auch die Müllmengen bei zwei Flurreinigungsaktionen der Pfadfinder", so Pichler-Zecha.
"Skepsis schwang von Anfang an mit"
Stadtamtsleiter Peter Eckkrammer schätzt den Erfolg des Projektes etwas anders ein: "Eine gewisse Skepsis schwang bereits von Anfang an mit, da die Erfahrung in der Vergangenheit bereits zeigte, dass die Aufrechterhaltung öffentlicher Müllplätze nicht praktikabel ist. Einerseits kommt es vermehrt zu illegalen Ablagerungen von Hausmüll, weshalb eine intensive Betreuung des Areals durch laufende Aufräumarbeiten von Nöten wäre. Anderseits sprechen auch die hohen Kosten für Trennung und Entsorgung dagegen das Projekt weiterzuführen- eine signifikante Verbesserung des Geländes im Hinblick auf Sauberkeit zeichnete sich ebenso nicht ab", so Eckkrammer. Er appelliert im Namen der Stadtgemeinde Ried an alle, das Gelände gemeinsam rein zu halten. "Auch ohne den Trash Stop sind ausreichend Entsorgungsmöglichkeiten vor Ort vorhanden", so Eckkrammer.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.