Herbert Grieser aus Geiersberg

Es erfüllt mich, für andere da sein zu dürfen!"

Menschen auf ihrem letzten Weg begleiten sowie den Angehörigen Halt geben: Das ist die Aufgabe der freiwilligen Mitarbeiter der Hospiz- und Trauerbegleitung vom Roten Kreuz. Wie eine professionelle Begleitung das Leben positiv beeinflussen kann, zeigt eine berührende Geschichte aus Ried.

RIED. „Die am eigenen Leib erfahrende Hilfe und Menschlichkeit berühren mich“, sagt  der 72-jährige Herbert Grieser aus Geiersberg. Mit der 61-jährigen Hospiz-Mitarbeiterin Maria Schönleitner sitzt er im Garten seines Hauses und blättert im Fotoalbum. Maria ist seit 2019 freiwillige Hospizmitarbeiterin und begleitete Herberts schwerkranke Frau Christa bis zuletzt. Beide sprechen über Erinnerungen, die Zukunft und gemeinsame Erlebnisse.

Für andere da sein

„Wir versuchen, sterbenden Menschen und ihren Angehörigen, Geborgenheit zu geben“, erzählt Schönleitner, die seit 2019 Teil des freiwilligen Trauerbegleitungs-Teams im Bezirk Ried ist. Darüber hinaus engagiert sie sich bei Essen auf Rädern, im Rotkreuz-Wunschmobil und im Tagesbetreuungszentrum Tumeltsham. „Ich will meine Erfahrungen weitergeben, helfen und für andere da sein“, erzählt die Diplompflegekraft in Ruhestand. Marias Unterstützung half Herbert Grieser auf vielen Ebenen. Das Gefühl, dass jemand da ist, verlieh ihm zunehmend Lebensmut und Zuversicht. Drei Jahre nach dem Tod seiner Frau Christa hat Herbert sein Leben voll im Griff und ist glücklich – wenn er an sie denkt, spürt er die Dankbarkeit auf allen Ebenen. Doch die Sinnfrage beschäftigt den Pensionisten nach wie vor. Um anderen Menschen zu helfen, begann Herbert, sich freiwillig bei Essen auf Rädern zu engagieren. Mittlerweile ist er fixer Teil des Teams, zu dem auch Maria Schönleitner und ihr Ehemann gehören. „Wir sind da, helfen und setzen alles daran, hilfebedürftigen Menschen ein Leben in Würde zu ermöglichen“, meint Herbert. „Mit unserem Engagement sind wir Teil einer helfenden Gemeinschaft. Es erfüllt mich, für andere Menschen da sein zu dürfen.“

Anker der Menschlichkeit

Die Herausforderungen der Gegenwart führen dazu, dass immer mehr Menschen auf Hilfe angewiesen sind. Das Rote Kreuz bildet ein globales Hilfe-Netzwerk, das bis in die Regionen wirkt. „Wir sind da. Unsere Mitarbeiter übernehmen Verantwortung und machen das Rote Kreuz zu einem Anker der Menschlichkeit. Mit ihrem Engagement ermöglichen sie notwendige Leistungen, die es sonst nicht gäbe“, so der OÖ Rotkreuz-Präsident Walter Aichinger.