Fastenbrechen mit den Streetworkern
Die Rieder Streetworker Kerstin Hofstätter und Richard Stütz veranstalteten wieder einen "Iftarabend" für muslimische Jugendliche.
RIED. Punks, Fußballfans, Skater, Migranten unterschiedlicher Herkunft und viele mehr. Die Fotos in der Auslage von Streetwork Ried in der Linzer Gasse zeigen, mit welch unterschiedlichen Jugendszenen Streetwork Ried in den vergangenen 16 Jahren gearbeitet hat. Die Jugendlichen sind auf den Bildern mit ihren typischen Kennzeichen, Posen und Kleidungsstilen abgebildet. Mit diesen Fotos verdeutlicht Streetwork die vielfältigen Ausdrucksformen der heutigen Jugend.
Interesse und Zuhören-Können
"Und um diese jungen Menschen zu erreichen, ist die Nähe zu ihren Lebenswelten und Milieus notwendig. Es geht darum, sie dort abzuholen, wo sie stehen, damit sie dann auch woanders ankommen können. Dazu ist es nötig, über Interesse und Zuhören-Können einen Zugang zu den Jugendlichen zu finden", erklären die Rieder Streetworker Kerstin Hofstätter und Richard Stütz. Und genau das wurde nun auch am Beispiel des Iftarabends (Fastenbrechen) deutlich. Die beiden Streetworker veranstalten schon seit vielen Jahren zu jedem Ramadan einen Iftarabend für die muslimische Jugend. Am Freitag, 19. Juli, um 21.05 Uhr war es auch heuer wieder soweit. Bei schmackhaftem Essen zeigten die jungen Menschen den Jugendsozialarbeitern, wie das Fastenbrechen funktioniert und was es dabei zu beachten gibt. "Die Jugendlichen fragen uns jedes Jahr, ob wir wieder einen Iftarabend gestalten und bringen selbst auch traditionelle Gerichte mit. Wir sind für kurze Zeit 'Teil ihrer Lebenswelt', sind an ihnen interessiert, nehmen sie ernst und hören ihnen zu. Das ist Teil einer gelungenen Beziehungsarbeit, die es braucht, um bei jungen Menschen anzudocken und sie zu verstehen", so Hofstätter und Stütz.
Für die Streetworker stellt die gesellschaftliche Integration der jungen Menschen, aber nicht nur der migrantischen, eine zentrale Herausforderung dar. "Während ihnen oft vorgeworfen wird, gar kein Interesse an der Zugehörigkeit zu haben, fühlen sich die Jugendlichen umgekehrt oft ausgeschlossen und begeben sich in eine Opferrolle, mit der sie ihr oft abweichendes Verhalten legitimieren", wissen die Sozialarbeiter, die betonen, dass die Akzeptanz der jungen Menschen zu einer gelungenen Integrationsarbeit gehöre, das aber nicht heißt, deren Gesinnung zu teilen oder alle ihre Handlungen gut zu heißen.
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