Kampagne "Vorsicht K.O. Tropfen"
Gemeinsam gegen "böses Erwachen"

Foto: BRS/Wagnermaier
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Vorsicht K.O. Tropfen: Frauennetzwerk3 und Soroptimistinnen starten Kampagne gegen die "unsichtbare Gefahr"

BEZIRK. "Sie wachte in einem fremden Bett auf, war völlig fertig. Was war passiert? Wie ist sie da gelandet? Daran kann sie sich nicht erinnern. Komplettes Blackout." So berichtet Eva Kapshammer, Leiterin Frauennetzwerk3, von den Schilderungen einer jungen Frau, die sich an die Beratungsstelle gewandt hatte.

Hilflos durch K.O. Tropfen

Was für Linz oder Wels schon alltäglicher sei, komme jetzt auch vermehrt im Innviertel an. Allein beim Frauennetzwerk3 gab es heuer drei vergleichbare Fälle. Das sei neu, erklärt Kapshammer. Auch ginge es nicht immer ums Fortgehen und um junge Frauen. Kapshammer führt das Blackout einer Ehefrau an. Daheim.

"Es trifft nicht nur Junge. Und es trifft nicht nur Mädchen und Frauen."
EVA KAPSHAMMER, FRAUENNETZWERK3

Die Hilflosigkeit der Opfer nach der Gabe von K.O. Tropfen werde meist für Diebstahl oder Vergewaltigung mißbraucht. "Sexuelle Gewalt gibt es auch in Ehen oder Beziehungen", weiß Kapshammer.

Weil sich die beabsichtigte Aufklärung zum Thema mit den Zielen der Soroptimistinnen treffe, wurde diese Kampagne gemeinsam gestartet, erläutert Christine Berghammer, Präsidentin des Rieder Clubs. Sie verweist auf hohe Dunkelziffern und eine Zunahme von Schilderungen im Umfeld.

Der Zugang zu den Drogen habe sich erleichtert, so die Initiatorinnen. In der gängigsten Zusammensetzung bestehe das so genannte "Liquid Ecstasy" aus Gamma-Hydroxy-Buttersäure, kurz GHB, und sei als Narkosemittel entwickelt worden. Die Wirkung von Knock-Out-Mitteln könne bereits nach zehn oder zwanzig Minuten eintreten. Schwindel und Übelkeit nach anfänglicher Euphorie, später dann Wahrnehmungsschwierigkeiten und Bewusstseinstrübungen seien die offensichtlichsten Symptome. Bis zur Regungslosigkeit und Amnesie können die Effekte reichen. "Überdosierung kann tödlich sein", warnt Kapshammer, nicht mit der Droge zu spaßen.

Sonja Wachauer und  Regina Barth. | Foto: BRS/Wagnermaier


Schutz durch Infos & Test


Beim Fortgehen auf die Getränke achten, aufeinander schauen und Freunde, die sich seltsam benehmen, nie allein lassen – das sind nur ein paar von vielen Tipps und Regeln, die die Kampagne "Vorsicht K.O. Tropfen" unter die Leute bringen will. Mit speziellen Schutz-Armbändern können Getränke getestet und K.O. Tropfen nachgewiesen werden.

Bürgermeister Zwielehner zeigt für Ried orange Flagge. | Foto: BRS/Wagnermaier
  • Bürgermeister Zwielehner zeigt für Ried orange Flagge.
  • Foto: BRS/Wagnermaier
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KAMPAGNE "VORSICHT K.O. TROPFEN"

Am 25. September wurden auch in Ried die Flaggen gehisst für die internationalen 16 Tage gegen Gewalt gegen Frauen. Der Soroptimist Club Ried und das Frauennetzwerk3 präsentierten ihre Kampagne "Vorsicht K.O. Tropfen" mit einem Info-Folder. Für 2024 sei ein Video-Projekt mit Schülern geplant. Ziel der Initiative sei, Bewusstsein zu schaffen, statt Angst zu schüren.

frauennetzwerk3.at

Foto: BRS/Wagnermaier

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