Eva Rendl setzt Videos im Unterricht ein
HAK Ried: Mit Videos leichter lernen
RIED. Mit ihrem Tablet sitzt sie beim Schreibtisch und löst kaufmännische Aufgaben. Den Lösungsweg kommentiert sie mit, erklärt, wie die Aufgabe gelöst werden kann. Ganz nebenbei wird alles, was sie auf ihr Tablet schreibt und sprachlich kommentiert aufgezeichnet. Es entsteht ein Lernvideo.
Eva Rendl unterrichtet die kaufmännischen Fächer an der HAK Ried. Die junge Eberschwangerin ist vor zwei Monaten über die Lernvideos gestolpert. „In der Werkmeisterschule bei Fill in Gurten werden diese Lernvideos eingesetzt. So bin ich darauf aufmerksam geworden und habe es gleich selbst ausprobiert“, erklärt Rendl, die auch bei Fill als Teamleiterin der Personalentwicklung arbeitet. Ihre beiden Berufe lassen sich gut kombinieren, sie genießt die Nähe zur Praxis, von der sie im Unterricht profitiert.
Bus? Zug? Hängematte?
„Die Videos zu erstellen ist für mich eine Spielerei. Es macht mir Spaß, mit Methoden zu arbeiten, die auch bei den Schülern gut ankommen.“ Zuerst wird der Unterrichtsstoff in der Schule erklärt.
Vertiefend dazu bietet Rendl die Videos an. „Dadurch kann jeder Schüler selbst entscheiden, ob er noch eine Wiederholung des Stoffes braucht. Die Schüler lernen wann und wo sie wollen. In ihrem eigenen Tempo. Sie steigen in die App ein, setzen sich die Kopfhörer auf und schon können sie bei der Heimfahrt von der Schule oder zuhause das Gelernte wiederholen.“
Nicht nur Auslandsgeschäfte werden im Fach UNCO (Unternehmenswesen und Controlling) via Video gelöst. Mittlerweile gibt es alle Schulbücher auch digital. Die Lehrerin spricht den Lernstoff anhand des Buches durch, erklärt es in ihren eigenen Worten und markiert am Tablet wichtige Passagen mit.
„Mir ist es wichtig, dass die Schüler dem Inhalt folgen können. Nur wer versteht, was er lernt, kann sich dafür begeistern und es später selbst anwenden. Darum portioniere ich den Stoff in kleine Häppchen, damit es leichter zu merken ist. Eigenverantwortlichkeit und Selbstdisziplin gehören für mich zur Basis, die ich meinen Schülern vermitteln möchte“, erklärt sie. Auch Hausübungen finden die Jugendlichen im Lernvideo.
Direktes Online-Feedback
Derzeit holt sich die Teilzeit-Lehrerin gerade Feedback ein. „Über ein Online-Tool geben mir die Schüler Rückmeldung, wie sie mit den Videos klar kommen und in welcher Form sie sie nutzen. So lerne ich dazu, wie ich das Angebot noch verbessern kann.“
Die ersten Rückmeldungen können sich sehen lassen: „Mit den Lernvideos kann man sich sehr gut auf eine Schularbeit sowie auf einen Test vorbereiten", meint Helena. Und Sefa ergänzt: "Ich weiß durch die Videos schnell, ob ich richtig gelernt habe oder nicht."
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