Hallenbad Ried: Schon diesen Sommer droht das Aus

RIED. Schon im Oktober 2011 titelte die BezirksRundschau Ried "Rieder Hallenbad droht 2014 das Aus". Die Lage ist aber noch ernster, wie ein neues Gutachten eines Statikers ans Tageslicht brachte.

Dramatische Entwicklung
Die Entwicklung sei leider sehr dramatisch. Eigentlich wäre der Plan gewesen, das über 35 Jahre alte Hallenbad so zu sanieren, dass es zumindest noch einige Jahre gehalten hätte. Mit dem neuen Gutachten scheine das aber nicht mehr möglich zu sein, sagt der zuständige Sportstadtrat Michael Steffan. Konsequenz: Noch in diesem Sommer soll das Hallenbad seine Türen für immer schließen.

Steffan fordert rasche politische Entscheidung
Ob es in Ried auch in Zukunft winterlichen Badespaß geben wird, steht in den Sternen. "Ich habe bereits 2010 davor gewarnt, dass das Ablaufdatum jederzeit erreicht sein kann", sagt Steffan und fordert: "Wir müssen jetzt schnell eine politische Entscheidung treffen. Grundlegend muss geklärt werden, ob sich die Stadt Ried in Zukunft überhaupt ein Hallenbad leisten kann und will. Voraussetzung dafür sei eine Zwei-Drittel-Finanzierung des Landes. "Wenn es nicht möglich ist, müssen die politischen Vertreter der Stadt den Mut finden, der Bevölkerung zu erklären, dass es in Zukunft in Ried kein Hallenbad mehr geben wird", betont der Sportstadtrat. "Alle sind aufgefordert, sich rasch zu entscheiden, wie wir weiter vorgehen sollen."

Heizsystem kaputt
Geheizt wird das Hallenbad schon seit einiger Zeit zu einem großen Teil mit dem Belüftungssystem, da die Fußbodenheizung bereits kaputt ist. "Das Lüftungssystem war nie dazu gedacht, das Hallenbad zu heizen. Damit es im Saunabereich warm wird, wurde zum Teil sogar mit offenen Saunatüren geheizt", sagt Steffan. In den vergangenen Jahren musste die Stadt Ried jährlich rund 70.000 Euro für die notwendigen Reparaturarbeiten investieren.

Zukunft hängt von der Finanzierung ab
RIED. Laut SPÖ-Sportstadtrat Michael Steffan würde ein neues Hallenbad schätzungsweise zwölf Millionen Euro kosten. "Ohne eine Zwei-Drittel Mehrheit vom Land Oberösterreich ist eine Finanzierung für die Stadt Ried undenkbar", sagt Steffan. Dass der von ihm geforderte Wellness-Bereich vom Land OÖ gefördert würde, ist eher unwahrscheinlich. In den Sportförderrichtlinien des Landes heißt es nämlich, dass Attraktionen oder auch eine Sauna nicht förderbar sind.

Hohe Kosten für die Instandhaltung
Steffan: "Ohne Attraktionen ist ein Hallenbad in der heutigen Zeit absolut nicht mehr zeitgemäß." Insgesamt sei alleine für die Instandhaltung des Hallenbades seit 2000 rund eine Million Euro investiert worden. FPÖ-Vizebürgermeister Ernst Reiter könnte sich vorstellen, das Hallenbad in "abgespeckter Form" in der Nähe des Freibades zu errichten.