Bürgerinitiative lässt nicht locker
Hofer wollen Entscheidung gegen Ortsgebiet nicht akzeptieren
Die Einwohner von Hof in der Gemeinde Pattigham wollen eine Ortstafel - seit zwei Jahren. Die Entscheidung der Bezirkshauptmannschaft Ried, hier kein Ortsgebiet zu verordnen, wird von der Bürgerinitiative rund um Gerhard Marschall nicht akzeptiert. Vielmehr wurden die "Hoferaner" nun selber aktiv und stellten an der Frankenburger Landesstraße zwei selbst gemachte Holz-Polizisten, die ein Ortsschild in der Hand halten, auf.
PATTIGHAM. Zu schneller Verkehr, zu hohes Unfallrisiko, gefährliche Situationen beim Ausfahren oder Abbiegen in die L509 Frankenburger Landesstraße sowie Schulkinder, die auf dem Weg zur Bushaltestelle die Straße überqueren müssen: Für die Bürgerinitiative alles Gründe, die für ein Ortsgebiet sprechen.
Viele Maßnahmen realisiert
In den vergangenen zwei Jahren wurden von der Gemeinde bereits mehrere Forderungen der Bürgerinitiative realisiert, wie Bürgermeister Johann Urwanisch weiß. "Die Hoferaner sind vor zwei Jahren auf mich zugekommen, da sie das Gefühl hatten, dass zu schnell gefahren wird. Auch der Lärm durch den Verkehr – hier fahren sehr viele Holzwagen durch – ist ein Problem", so Urwanisch. Die Bewohner präsentierten ihm einen umfangreichen Maßnahmenkatalog, von welchem bereits einige Forderungen realisiert werden konnten. "Wir haben in der Siedlung ein Fahrverbot realisiert, eine digitale Geschwindigkeitsmessung aufgestellt und ein nachhaltiges Bushaltehaus aus Holz mit Photovoltaikanlage errichtet. So etwas gibt es im ganzen Bezirk Ried nicht", so Urwanisch. Hauptanliegen der Hoferaner ist allerdings die Verordnung eines Ortsgebietes. "Ich verstehe den Wunsch der Bewohner, doch ist es so, dass die Gesamtbevölkerung von Pattigham hier keine 50er-Beschränkung will. Trotzdem haben wir im Gemeinderat den Wunsch der Einwohner von Hof nach einem Ortsgebiet unterstützt. Ich alles Bürgermeister kann das aber nicht durchsetzen. Zuständig ist hier die Bezirkshauptmannschaft", so der Bürgermeister weiter. Und diese hat entschieden, dass hier kein Ortsgebiet verordnet werden kann.
Mehrere Gründe sprechen dagegen
Die zuständige Juristin Heidemarie Schachinger erklärt die Gründe: "Die Gebäude sind zu weit von der Straße entfernt, es gibt es keine direkte Anbindung an die Frankenburger Landesstraße, dafür aber extreme Baulücken zwischen den Gebäuden und eine gute Sichtweite. Die gesamte Situation gibt einfach kein Ortsgebiet her", so Schachinger. Sie betont: "Das Anliegen der Bürgerinitiative beschäftigt mich jetzt schon seit zwei Jahren und wurde wirklich umfangreich vom verkehrstechnischen Amtssachverständigen des Landes Oberösterreich geprüft. Aber die Bewohner von Hof wollen die Entscheidung einfach nicht einsehen und werfen mir vor, willkürlich gehandelt zu haben. Dem ist aber keinesfalls so. Das Anliegen wurde nicht leichtfertig abgelehnt". Nachsatz: "Auch eine Unterschriftenliste oder ein Gemeinderatsbeschluss werden an der Entscheidung nichts ändern, da dies in keiner Weise bindend ist."
"Es geht auch ums Prinzip"
Die Bürgerinitiative bleibt hartnäckig. „Wir verstehen nicht, wo das Problem liegt. Eine Ortstafel koste nicht allzu viel und hätte zweifellos Wirkung. Es geht auch ums Prinzip. Mit mittlerweile 50 Häusern ist Hof das zweitgrößte Siedlungsgebiet von Pattigham", so Marschall. Gemeinsam mit anderen Hoferanern freut er sich über die zwei Ortstafel-Polizisten, welche von den „Hantierern“ finanziert wurden. Dieser Verein bemüht sich mit allerlei Aktivitäten um die Dorfgemeinschaft von Hof.
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