Keine Gemütlichkeit ohne Zigarette?
Genuss, Belohnung, Wohlfühlen: Rauchen ist Ritual ebenso wie Nikotinsucht. Das erschwert das Aufhören.
BEZIRK. Bereits zum 27. Mal findet heuer am 31. Mai der Welt-Nichtrauchertag statt — ein Grund, Bilanz zu ziehen und den eventuell nicht ersten Versuch zu starten, das gesundheitsgefährdende Laster zu beenden. Jeder dritte Österreicher raucht regelmäßig und die Raucher werden immer jünger. "Es zahlt sich zu jedem Zeitpunkt aus, aufzuhören", betont Josef Reifeltshammer, Hausarzt in Taiskirchen. "Rauchen ist ein massiver Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, aber auch das Krebsrisiko in allen Geweben der sogenannten 'Rauchstraße' steigt um ein Vielfaches", so der Arzt.
Schrecken ohne Ende?
Mit dem Rauchen aufzuhören, ist kein Ende mit Schrecken, denn Nichtraucher zu bleiben, ist täglich eine neue Herausforderung. Der Taiskirchner Franz Schneiderbauer kann wieder tief durchatmen. Nach 35 Jahren als starker Raucher und einigen gescheiterten Versuchen aufzuhören, lebt der heutige Nichtraucher seit knapp zwei Jahren ohne Zigaretten. "Als ich erfahren habe, dass ich Opa werde, war das für mich der richtige Grund", erinnert sich Schneiderbauer. "Ich wollte, dass mein Sohn gemeinsam mit mir aufhört." Mit Hilfe von E-Zigaretten freute sich der ehemalige Raucher schon bald über den zurückgekehrten Geschmacks- und Geruchssinn. "Meinem Sohn gegenüber wollte ich mir keine Blöße geben." Es vergeht jedoch nach wie vor kein Tag, an dem der ehemalige Raucher keine Zigarette möchte. "Für mich war es mit einer Zigarette erst richtig gemütlich, trotzdem bin ich heute froh, Nichtraucher zu sein."
Der Wille zählt
Prinzipiell ist der Hausarzt der erste Ansprechpartner, wenn man zum Nichtraucher konvertieren möchte. "Der Wille aufzuhören, ist die Voraussetzung", so Josef Reifeltshammer. "Zuerst wird mit dem 'Fagerström-Test' festgestellt , wie hoch die Nikotinabhängigkeit ist. Eine Nikotinersatztherapie macht Sinn bei hoher Abhängigkeit, der Zugang beim Gelegenheitsraucher ist sicher ein anderer", weiß der Hausarzt.
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