Viruserkrankung in Bayern
Lebensgefährliches Bornavirus in Niederbayern festgestellt

- Die Feldspitzmaus, eine Unterart der Weißzahnspitzmaus (Bild), wurde als
natürliches Reservoir des Bornavirus identifiziert. - Foto: PantherMedia/CreativeNature
- hochgeladen von Silvia Wagnermaier
Wie der Bayerische Rundfunk berichtet, hat sich im Kreis Rottal-Inn ein Mensch mit dem Borna-Virus infiziert. Zuletzt gab es vor zwei Wochen einen Todesfall im oberbayerischen Nachbarlandkreis Mühldorf am Inn.
BAYERN/INNVIERTEL. Am Dienstag, 16. August 2022, hat die Kreisbehörde Rottal-Inn mitgeteilt, dass sich ein Mensch aus dem Landkreis mit dem lebensgefährlichen Bornavirus infiziert hat. Im Nachbarlandkreis Mühldorf gab vor zwei Wochen einen Todesfall nach einer Bornavirus-Infektion. Ein siebenjähriger Junge war an der Viruserkrankung verstorben.
Extrem selten, geringe Infektionsgefahr
Erkrankungen durch das Bornavirus gelten beim Menschen als äußerst selten. Borna-Infektionen lösen Entzündungen des Gehirns aus. Beim Menschen endet diese Enzephalitis oft tödlich.
Übertragen wird das Virus von der Feldspitzmaus. Dass sich neben Pferden und Schafen auch Menschen infizieren können, ist erst seit wenigen Jahren bekannt. Die Infektionsgefahr wird als sehr gering eingeschätzt, eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung als extrem unwahrscheinlich. Auch die Übertragung durch infizierte Haustiere auf den Menschen gilt als sehr unwahrscheinlich.
ZUR SACHE
Das Bornavirus kommt laut AGES in Teilen Ost- und Süddeutschlands, Österreichs, der Schweiz und Liechtensteins vor. Als Wirt des Erregers gelten Feldspitzmäuse. Die Spitzmäuse scheiden das Virus in Urin, Kot und Speichel aus. Darüber können sich andere Säugetiere und in seltenen Fällen auch der Mensch anstecken.
In Oberösterreich wurden vor mehreren Jahren vier Fälle von Bornascher Krankheit beim Pferd detektiert. "Bei Menschen ist in Österreich noch kein Fall einer durch Bornaviren verursachten Entzündung des Gehirns (Enzephalitis) aufgetreten", informiert die AGES.
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