Landesgericht Ried
Mordversuch im Bezirk Schärding wird neu verhandelt
Im August 2022 soll eine 32-Jährige ihren Ehemann mit Antidepressiva sediert und anschließend versucht haben, ihm mit einem Küchenmesser die Kehle durchzuschneiden. Das Opfer überlebte dank Not-Operation. Nachdem bei der Verhandlung in Frühjahr in Ried nur zwei der acht Geschworenen für versuchten Mord gestimmt hatten, setzten die Richter dieses Urteil aus. Ab 26. Juli wird der Fall nun erneut verhandelt, ebenfalls in Ried, aber mit neuen Richtern und neuen Geschworenen.
RIED. Für den Prozess sind auch der 3. und 4. August anberaumt. Bis zur Verhandlung bleibt die Angeklagte weiterhin in U-Haft. Neben dem Urteil sorgte im ersten Prozess vor allem die Angabe der 32-Jährigen, ihre damals 13-jährige, noch strafunmündige Tochter hätte die Tat begangen, für Aufsehen. Aufbauend auf dieser Aussage plädierte ihr Verteidiger Andreas Mauhart auf Freispruch. Seine Mandantin habe bei der Einvernahme durch die Polizei die Schuld nur auf sich genommen, um ihre Tochter zu schützen.
Urteil ausgesetzt
Ein psychiatrisches Gutachten, erstellt von der Sachverständigen Adelheid Kastner, erklärte die Angeklagte als zurechnungsfähig, attestierte ihr aber eine Bindungsstörung. Am Ende des Prozesses fiel das Urteil der acht Geschworenen überraschend aus. Mit 6:2 Stimmen sprachen sie die Tschechin vom Vorwurf des versuchten Mordes frei, mit 7:1 Stimmen der schweren Körperverletzung schuldig. Dieser Wahlspruch wurde allerdings von den Richtern ausgesetzt, der Fall ging an den Obersten Gerichtshof . Ein neuer Prozess mit neuen Geschworenen und neuen Berufsrichtern wurde nötig. Dieser ist nun für 26. Juli, sowie 3. und 4. August anberaumt. Alle Zeugen und Sachverständige müssen neu geladen werden.
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