PV-Anlage auf Mehrparteienhaus
"Nachbarin klagt jetzt auf Entfernung"

- Streitobjekt PV-Anlage auf Rieder Mehrparteienhaus: Ob der Klage der Nachbarin stattgegeben wird, wird am 13. Oktober verhandelt.
- Foto: Schachinger
- hochgeladen von Silvia Wagnermaier
Auf einem Mehrparteienhaus in Ried hatte Siegmund Schachinger seine kleine Photovoltaik-Anlage erweitert und in eine Gemeinschaftsanlage transferiert. Am 13. Oktober wird nun am Landesgericht Ried geklärt, ob er die Erweiterung entfernen muss.
RIED. Auf einem Mehrparteienhaus in Ried hatte Siegmund Schachinger seine kleine Photovoltaik-Anlage erweitert – ohne einstimmigen Beschluss der zehn Wohnungseigentümer. "Angesichts der von der Politik verkündeten Energiekrise in der Folge des Ukrainekriegs", begründet Schachinger seine Entscheidung. Laut Gesetz wäre eine 100-prozentige Zustimmung notwendig gewesen. Weil er weder diese bekam, noch Einigung bei einer Gemeinschaftsanlage erzielt werden konnte, ließ Schachinger im Mai 2022 seine drei Kilowatt-Peak um vier kWp ausbauen und rüstete sich zudem mit einem Batteriespeicher aus. Wegen dieser ungesetzlichen Erweiterung kam es im Oktober 2022 zu einer gerichtlichen Auseinandersetzung. Nun seien die Module in eine "Gemeinschaftsanlage" transferiert worden, berichtet Schachinger. Noch bevor allerdings vor dem Bezirksgericht Ried zum "Lösungsversuch Gemeinschaftsanlage" verhandelt werden kann, muss sich Schachinger am 13. Oktober am Bezirksgericht einer Klage auf Entfernung stellen.
"Sie zahlt lieber 38 Cent für Netzstrom statt zehn Cent für Sonnenstrom."
SIEGMUND SCHACHINGER
Der Pensionist, der nun mit der Gemeinschafts-PV-Anlage Sonnenstrom um zehn Cent für sieben seiner Nachbarn liefert, kann nicht nachvollziehen, dass eine Nachbarin jetzt auf Entfernung der PV-Anlage klagt und lieber 38 Cent für den Netzstrom bezahlt. Laut der Koordinationsstelle für Energiegemeinschaften müsste ein Mehrheitsbeschluss ausreichen, wenn von der Nutzung niemand ausgeschlossen werde. "Jeder im Haus könne den Strom von der PV-Anlage beziehen", erklärt Schachinger. Und: "Der Batteriespeicher sei dafür gedacht, dass das Haus auch gegen Blackout abgesichert ist. Im Falle eines Blackouts könnte sonst nicht einmal mehr die vorhandene Geothermie-Heizung und das Wasser im Haus genutzt werden."





Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.