Schwimmer kämpfen für Hallenbad Ried

RIED. Vor rund zwei Wochen haben sich Rieds führende Politiker, wie berichtet, einstimmig für einen Neubau des Hallenbades ausgesprochen und eine Studie in Auftrag gegeben. Für die Initiative "Pro Hallenbad", die sich für die Erhaltung des Hallenbades einsetzt, ist das aber zu wenig. "Wir würden uns wünschen, dass ein zweites Statiker-Gutachten gemacht wird." Schon 2006 wurde darüber diskutiert, wie ein Neubau des Hallenbades aussehen könnte. Geschehen sei bisher leider nur wenig. "Das Projekt wurde Jahr für Jahr verschleppt", so der Vorwurf der Initiative "Pro Hallenbad". Damit, dass das Hallenbad noch in diesem Sommer abgerissen werden soll, wollen sich die leidenschaftlichen Schwimmer nicht abfinden: "Man sollte alles dafür tun, um den Betrieb im Hallenbad noch ein oder zwei Jahre aufrecht erhalten zu können." In dieser Zeit könnte mit dem Bau des neuen Bades begonnen werden. Ein Jahr ohne Hallenbad würde man in Kauf nehmen.

Frequenzbringer Hallenbad
Das Hallenbad sei aber nicht nur aus sportlicher Sicht enorm wichtig für den Bezirk, sondern auch als Frequenzbringer für den Handel. Es gebe viele Familien, auch aus anderen Bezirken, die einen Besuch im Hallenbad mit Einkäufen in Ried verbinden, so ein Argument. Eine Schulstadt wie Ried brauche zwingend ein Hallenbad. Über eine mögliche Verkleinerung der Schwimmbecken-Breite von derzeit 12,4 Meter auf zehn Meter bei einem Neubau hält sich die Freude in Grenzen. "Am Vormittag und am Abend sind die Bahnen voll belegt. Seit Bekanntwerden der geplanten Schließung im Sommer tut sich noch mehr", betont Karin Hattinger. Man würde sich einen runden Tisch mit den verantwortlichen Politikern wünschen. Im Zuge dessen könnten dann auch die zahlreichen Unterschriften für den Erhalt des Hallenbades übergeben werden – bisher wurden bereits weit über 1500 Unterschriften von engagierten Schwimmern, Saunabesuchern und Restaurant-Gästen gesammelt.

Zukunft des Hallenbades ungewiss
In der Gemeinderatssitzung vom 21. März müsse die Standort-Frage für das neue Hallenbad definitiv entschieden sein, sagt SPÖ-Sportstadtrat Michael Steffan. Die Annahme einiger Stadtpolitiker, dass Ried auf der Sanierungsliste der Oberösterreichischen Bäder derzeit ganz oben stehe, kann Markus Käferböck, Pressesprecher von Sportlandesrat Viktor Sigl, nicht bestätigen.

Nach hinten gerutscht
"Vor einigen Jahren war Ried zwar schon einmal ganz vorne gereiht, aber mittlerweile ist das Hallenbad Ried, nachdem jahrelang nichts passiert ist, in der Liste wieder nach hinten gerutscht", informiert Käferböck. Auch bei der letzten Sitzung des Bäderbeirates im September sei über das Hallenbad Ried, das im vergangenen Jahr von 43.000 Gästen besucht wurde, nicht gesprochen worden. Das lässt sich vielleicht damit erklären, dass das neueste Gutachten, das eine Schließung bereits diesen Sommer dringend empfiehlt, erst im Dezember gemacht wurde. Bis Anfang März soll eine Standort-Studie für ein neues Hallenbad vorliegen. Folgende drei Standorte werden untersucht: Das Grundstück des bestehenden Hallenbads und des benachbarten Bauhofgeländes, das Messegelände und der Standort des Freibades.