Seine Frau gehört unbedingt dazu
Mag. Johann Lengauer, Maler und Bildhauer aus Wippenham, schuf für die Wiener Städtische Versicherung einen Heiligen Leopold der besonderen Art - er bezog Agnes, die Gattin Leopolds, in die Skulptur mit ein.
Seit Kurzem stehen im obersten Stockwerk des Ringturms der Wiener Städtischen Versicherung zwei „Wippenhamer“. Es handelt sich dabei um die Skulpturen des Heiligen Leopold und seiner Gattin Agnes, die Hans Lengauer für die Kunstsammlung der Wiener Städtischen Versicherung geschaffen hat.
„Ich wollte keine der üblichen Einzeldarstellungen eines alten langbärtigen Fürsten mit Kirchenmodell schaffen, wie dies traditioneller Weise geschieht, sondern ich wollte die Offenheit, den Weitblick und die Tatkraft Leopolds als Ritter und Landesherr in den Mittelpunkt stellen. Mir gefällt am heiligen Leopold seine Besonnenheit und der Blick für’s rechte Maß, das will ich auch mit meiner Darstellung zeigen“, erzählt der Künstler. „Besonders hervorgehoben wird in meiner Skulptur die Souveränität und Offenheit dieses Babenbergers durch die gemeinsame Darstellung mit seiner Frau Agnes. Sie ist als selbstbewusste, dynamische Mitregentin angelegt, die in schwungvoller Bewegung ist und das Kirchenmodell, den Hinweis auf die Stiftung von Klosterneuburg, in Händen trägt“.
Lengauer hat die beiden Figuren aus Lärchenholz gefertigt und sie in einer scherenschnittartigen Darstellungsform realisiert. Interessant sind natürlich auch die beweglichen Sockeln. Die Form einer Flamme bzw. einer Feuerzunge stehen dabei für Energie und Zielstrebigkeit. Zusätzlich erlauben die Sockeln, dass die Figuren in unterschiedlicher Konstellation arrangiert werden können. Wenn sich die Sockeln von Leopold und Agnes aneinander schmiegen, dann bilden sie übrigens ein Herz.
Der Künstler hat knapp ein halbes Jahr an den beiden Figuren gearbeitet. Ausgangspunkt war die Beschäftigung mit der Biographie des heiligen Leopolds, an die sich aber sehr bald die Auseinandersetzung mit dem Leben seiner Frau Agnes anschloss. Am Tag des offenen Ateliers, im Oktober 2015, haben dann viele Besucherinnen und Besucher die kurz vor der Fertigstellung stehenden Figuren bewundert. Dass die beiden Figuren nun einen Platz hoch über Wien gefunden haben, freut den sympathischen Künstler sehr.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.