Tod durch Zeckenstich: "Mein Vater war völlig gesund"

Carina Leeb verlor ihren Vater. | Foto: Leeb
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RIED. (schi) "Wenn man einmal erkrankt, ist der Virus nicht mehr zu stoppen. Alles was wir dann noch tun können, ist zusehen und die Symptome behandeln", so Andreas Kampfl, Leiter der Abteilung für Neurologie und Peter Hohenauer, Leiter der Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin im Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern (BHS) in Ried. Heuer wurden bereits 13 Personen, die an FSME erkrankt sind, behandelt. Zwei Patienten starben. Einer davon war der Vater von Carina Leeb: "Mein Vater war, laut Ärzten, körperlich völlig gesund, nur die Impfpause von 13 Jahren war viel zu lange. Der Schutz war nicht mehr ausreichend und so erkrankte er an FSME." 

Befall vom Nervensystem

Mit Fieber und Schüttelfrost wurde der 54-Jährige Mitte Juni im Krankenhaus stationär aufgenommen. "Dort war er drei Tage lang auf der normalen Station, dann wurde er auf die Intensivstation verlegt – sein Zustand verschlechterte sich sehr schnell", so Leeb. Ihr Vater war einer der zwei "seltenen Fälle", bei denen nicht "nur" die Hirnhaut entzündet war. Bei ihm befiel der Virus das Halsmark, den Hirnstamm und das Großhirn. Im weiteren Verlauf trat eine Lähmung der Atemwege ein – er musste künstlich beatmet werden. In diesem Stadium nimmt der Erkrankte so gut wie nichts mehr von seiner Umgebung wahr. Nach einem Monat verlor Carina Leebs Vater schließlich den Kampf gegen den tödlichen FSME-Virus.

FSME Erkrankung erkennen

Aber wie erkennt man, dass man an FSME erkrankt ist? Die Inkubationszeit – also die Zeit, bis die Krankheit ausbricht – beträgt in etwa acht Tage. Normalerweise verläuft sie in zwei Phasen: In der ersten Phase treten grippeähnliche Symptome auf: Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, Müdigkeit, Husten und Schnupfen. Diese Phase dauert etwa eine Woche. Nach einer weiteren, beschwerdefreien Woche, beginnt die zweite Phase. Der Virus verursacht eine Immunreaktion im Gehirn, das Nervensystem wird befallen.

Wie kann ich mich schützen?

"Der einzige sichere Schutz ist eine korrekte Zeckenschutzimpfung. Sie verhindert eine Erkrankung an FSME zu mehr als 99 Prozent – wenn regelmäßige Auffrischungsimpfungen gemacht werden", so Kampfl. "FSME ist zwar nicht heilbar, aber verhinderbar", ergänzt Hohenauer. Auch Carina Leeb appelliert an die "Impf-Verweigerer": "Man trifft die Entscheidung, ob man sich impfen lassen will, nicht für sich, sondern auch für die Angehörigen. Wenn man erkrankt ist, bekommt man es selbst eh nicht mehr mit. Familie und Freunde allerdings schon."

Wie oft muss geimpft werden?

Der empfohlene Intervall für die Auffrischungsimpfungen beträgt bei unter 60-Jährigen fünf Jahre, bei älteren Menschen drei Jahre. Wenn die Impfpause länger als der empfohlene Zeitraum ist, muss deswegen nicht wieder neu begonnen werden. "Solange drei bis vier Teilimpfungen erfolgt sind, reicht eine normale Auffrischungsimpfung um den Schutz aufrecht zu erhalten. Jede Impfung zählt", weiß Kampfl. Besonders heuer ist es wichtig, sich zu schützen: Waren es 2017 noch 180 Zecken auf 100 Quadratmetern, sind es heuer 440. 

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