Innviertler verwickelt
U-Haft für drei Verdächtige nach Überfall auf Ex-Landesrat Fill

Alois Ebner, Leitender Staatsanwalt der Staatsanwaltschaft Ried, Landespolizeidirektor Anreas Pilsl und Gottfried Mitterlehner, Leiter des Landeskriminalamtes OÖ (v.l.n.r.) bei der gemeinsamen Pressekonferenz heute Nachmittag.  | Foto: BRS
2Bilder
  • Alois Ebner, Leitender Staatsanwalt der Staatsanwaltschaft Ried, Landespolizeidirektor Anreas Pilsl und Gottfried Mitterlehner, Leiter des Landeskriminalamtes OÖ (v.l.n.r.) bei der gemeinsamen Pressekonferenz heute Nachmittag.
  • Foto: BRS
  • hochgeladen von Clemens Flecker

Heute Nachmittag bestätigte die Landespolizeidirektion OÖ die Festnahme von drei Tatverdächtigen nach erfolgreichen Ermittlungen im Zuge des schweren Raubüberfalls im Haus von Ex-Landesrat Josef Fill. 

GURTEN/ LINZ.  Am Montag, 17. Juli 2023, wenige Stunden nachdem Josef Fill seinen 84. Geburtstag gefeiert hatte, drang eine Einbrecherbande während eines starken Gewitters in das Fill-Haus ein. Das Ehepaar Marianne und Josef Fill sowie ihre Tochter wurden mit Kabelbindern an Händen und Füßen gefesselt. Immer wieder hätte das Trio nach Schwarzgeld und dem Safe gefragt, erzählte Josef Fill der BezirksRundSchau. "Weder haben wir einen Safe, noch viel Bargeld im Haus. Meine Geldtasche haben sie schon genommen, insgesamt vielleicht ein paar hundert Euro, ein paar Uhren, ein bisschen Schmuck. Viel war das nicht", erklärte Josef Fill. Einer der Täter soll einen serbokroatischen Akzent gehabt haben. Nach dem Überfall konnten sich die drei Opfer selber befreien. Die Tochter, die zum Geburtstag zu Besuch war, wurde aufgrund ihres Schocks ins Krankenhaus gebracht. 

Die drei Verdächtigen befinden sich in der Justizanstalt Ried in Untersuchungshaft. | Foto: BRS
  • Die drei Verdächtigen befinden sich in der Justizanstalt Ried in Untersuchungshaft.
  • Foto: BRS
  • hochgeladen von Bernadette Wiesbauer

Drei Verdächtige in U-Haft

Die Ergebnisse der Ermittlungen zu dieser schweren Straftat wurden heute Nachmittag bekannt gegeben. Die Gerüchte, dass die mutmaßlichen Täter bereits vor einiger Zeit gefasst worden seien, haben sich bestätigt. Bereits im September 2023 konnte einer der beiden Tatverdächtigen, ein 42-Jähriger Deutscher mit kasachischen Wurzeln, ausfindig gemacht und festgenommen werden. Für seinen mutmaßlichen Komplizen, ein 46-jähriger Nordmazedonier aus Skopje, klickten im Oktober in Zagreb die Handschellen. Für den Erfolg bei den Ermittlungen spielte laut Landespolizeidirektor Pilsl auch die einwandfreie Spurensicherung eine entscheidende Rolle. Von den beiden Tatverdächtigen konnten DNA-Spuren am Tatort gesichert werden.

Kurz vor dem Jahreswechsel ging ein 29-jähriger Innviertler den Ermittlern ins Netz. Seine Rolle bei der "Home Invasion" ist noch nicht vollständig geklärt. So beteuert der Verdächtige, von den beiden anderen mutmaßlichen Tätern zur Informationsweitergabe über das Fill-Haus gezwungen worden zu sein. Laut Staatsanwaltschaft sei diese Version aber unwahrscheinlich und unglaubwürdig. 

Beute bis jetzt nicht aufgetaucht

Bei dem Raubüberfall wurde neben Schmuck und Uhren auch Bargeld in fünfstelliger Höhe gestohlen. Von der Beute fehle laut Auskunft der Staatsanwaltschaft aber jede Spur. "Wir haben es hier mit schwerkriminellen Menschen zu tun. Das zeigt alleine schon ein Blick in den Strafregisterauszug, der so dick ist, dass man schon ein Buch daraus binden könnte" sagte Alois Ebner, Leitender Staatsanwalt der Staatsanwaltschaft Ried. Rund 30 schwere Vergehen habe das Duo aus Deutschland und Nordmazedonien bereits begangen. Die Delikte reichen von schwerem Diebstahl über Drogenhandel bis hin zu Schlepperei. Sämtliche Beschuldigte befinden sich in der Justizanstalt Ried in Untersuchungshaft. 

Landespolizeidirektor Andreas Pilsl zeigte sich über die erfolgreichen Ermittlungen erfreut.  "Durch die perfekte Zusammenarbeit von Landeskriminalamt, Bundeskriminalamt und Staatsanwaltschaft und der internationalen Koordination mit den Kollegen aus Deutschland und Nordmazedonien konnte dieser Fall geklärt werden. Die Ermittlungen hinsichtlich eines dritten unmittelbaren Täters beziehungsweise eines weiteren Fluchthelfers werden fortgeführt." 

Nach Geburtstag mit Kabelbinder gefesselt
Alois Ebner, Leitender Staatsanwalt der Staatsanwaltschaft Ried, Landespolizeidirektor Anreas Pilsl und Gottfried Mitterlehner, Leiter des Landeskriminalamtes OÖ (v.l.n.r.) bei der gemeinsamen Pressekonferenz heute Nachmittag.  | Foto: BRS
Die drei Verdächtigen befinden sich in der Justizanstalt Ried in Untersuchungshaft. | Foto: BRS
Anzeige
1:46
1:46

WKOÖ Maklertipp
Rechtsschutzversicherung: Sichern Sie Ihr Recht!

Eine Rechtsschutzversicherung schützt Sie vor den Folgen von vielen möglichen Konfliktfällen – vor allem finanziell.  Es gibt viele Gründe für einen Streit vor Gericht: Angenommen, Ihr Vermieter erhöht den Mietzins in ungerechtfertigter Weise, Ihr Hund läuft einem Biker vor das Rad, Ihnen wird nach einem Verkehrsunfall das Schmerzensgeld verwehrt oder Ihr Arbeitgeber zahlt die Überstunden nicht. Von all diesen Fällen haben Sie schon gehört oder Sie haben sogar schon selbst eine solche oder eine...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Ried auf MeinBezirk.at/Ried

Neuigkeiten aus Ried als Push-Nachricht direkt aufs Handy

BezirksRundSchau Ried auf Facebook: MeinBezirk.at/Ried - BezirksRundSchau

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Ried und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.