Arbeiterkammer Ried zieht Bilanz
Wambacher: "2018 war turbulent – so wird es auch weitergehen"
Die Rechtsexperten der Arbeiterkammer Oberösterreich (AK OÖ) hatten 2018 alle Hände voll zu tun: Insgesamt wandten sich fast 310.000 Mitglieder an die AK OÖ. Im Bezirk Ried waren es 7.739.
BEZIRK RIED (schi). Im vergangenen Jahr wandten sich 7.739 AK-Mitglieder mit arbeits- und sozialrechtlichen Fragen an die AK Ried. "Inhaltlich ging es bei den Beratungsgesprächen vorwiegend um Fragen zur Entlohnung, zur Beendigung des Arbeitsverhältnisses und zur Pensionierung", weiß Siegfried Wambacher, AK-Bezirksstellenleiter in Ried. "2018 war für uns ein turbulentes Jahr. Die nächsten Monate wird es auch noch so weitergehen. Einerseits wegen der aktuellen Situation der Firma Eisen Wagner, andererseits stecken wir voll in den Vorbereitungen für die AK Wahl."
6,5 Millionen Euro erkämpft
Bei vielen Arbeitsrechtsproblemen ist es mit der Beratung nicht getan. "Die AK muss bei den Arbeitgebern intervenieren. Wenn auch das nicht hilft, geht sie vor Gericht, um den Arbeitnehmern zu ihrem Recht zu verhelfen", sagt Johann Kalliauer, Präsident der AK OÖ. 2018 erkämpfte allein die AK Ried mehr als 6,5 Millionen Euro für ihre Mitglieder. Oberösterreichweit waren es knapp 102 Millionen Euro.
Die Hauptgründe, warum die AK für ihre Mitglieder in Arbeitsrechtfragen intervenieren oder gar vor Gericht gehen muss, sind vorenthaltenes laufendes Entgelt, gefolgt von Differenzen um die Endabrechnung bei der Beendingung von Dienstverhältnissen und der Anfechtung von fristwidrigen Kündigungen und ungerechtfertigten Entlassungen.
Pflegegeld für Kind erkämpft
Eine Familie aus dem Bezirk Ried stellte für die Betreuung ihres acht Jahre alten Kindes einen Antrag auf Pflegegeld. Der Gutachter konnte aber keinen erhöhten Pflegebedarf feststellen, somit wurde der Antrag abgelehnt. "Die AK reichte aufgrund dieser groben Fehleinschätzung beim Arbeits- und Sozialgericht Klage gegen den Bescheid ein. Das Gericht kam auf das Ergebnis, dass der Pflegebedarf 145 Stunden pro Monat beträgt und sprach der Familie letztlich Pflegegeld der Stufe drei zu", so Wambacher.
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