Silvester Hutgraber, Bezirksärztesprecher und Hausarzt in Eberschwang, zu den Vorkommnissen im Pflegeheim
„Wir werden hingestellt wie Verbrecher! Ich bin richtig angefressen!"

Das Pflegeheim in Eberschwang. | Foto: Scharinger
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EBERSCHWANG. Riesiger Wirbel wird derzeit um das Pflegeheim Eberschwang gemacht. In ganz Österreich berichten Medien, dass hier neben Bewohnern, Mitarbeitern und den Ärzten auch Bürgermeister Josef Bleckenwegner sowie die beiden Vizebürgermeister gegen das Corona-Virus geimpft wurden. Bezirksärztesprecher Silvester Hutgrabner, selbst Hausarzt in Eberschwang, bestätigt dies und betont: „Es ist aber alles rechtmäßig zugegangen. Ich stehe zu hundert Prozent hinter den Ärzten, der Pflegedienstleitung und dem gesamten Vorgehen!“

Am 3. Jänner wurde der Impfstoff von Pfizer Biontech nach Eberschwang geliefert. „Nach Vorgabe des Landes Oberösterreich haben wir Impfdosen für 34 Personen bekommen. Da man aus einem Fläschchen aber mehr als fünf Dosen herausbringt, hatten wir am 3. Jänner Impfstoff für 44 Personen im Haus“, so Hutgrabner. Zuvor hatte die Heimleitung, so Hutgraber, die Impfliste an die Impfkoordinationsstelle des Landes Oberösterreich geschickt. „Auf dieser Liste wurden nacheinander Bewohner, Mitarbeiter, Ärzte und systemrelevante Dienstleister angeführt. Zu diesen systemrelevanten Dienstleistern gehörten nach Auffassung der Pflegedienstleitung neben Bürgermeister Josef Bleckenwegner auch die beiden Vizebürgermeister, die sehr viel mit dem Pflegeheim Eberschwang zu tun haben und mindestens einmal pro Woche vor Ort sind. Sogar der Friseur im Pflegeheim wurde als externer Dienstleister auf dieser Linste angeführt. Keiner von der Impfkoordinationsstelle hat sich daran gestoßen “, so Hutgrabner.

Nur acht Bewohner konnten geimpft werden

Laut Liste haben die Ärzte Florian Obermair und Christoph Silvester Hutgraber, der Sohn des Bezirksärztesprechers, am Dienstag, 5. Jänner zuerst die Heimbewohner geimpft. „Da es im Pflegeheim nach Weihnachten wieder sehr viele Corona-Infektionen gab, blieben nur acht Heimbewohner übrig, die geimpft werden konnten. Deshalb sind anschließend die weiteren in der Liste angeführten Personen an die Reihe gekommen. Auch ich wurde geimpft. Ich stehe zu hundert Prozent hinter den impfenden Ärzten und der Pflegedienstleitung. Sie haben nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt“, so Hutgrabner. Dass die Impfliste in die Hände einer Tageszeitung gelangt sei, stößt ihm sauer auf. „Wie dass mit der Datenschutzgrundverordnung konform geht, muss mir mal jemand erklären. Ich vermute hinter der gesamten Hetze politische Gründe. Wir werden hingestellt wie Verbrecher, ich bin richtig angefressen!"

Sachverhalt wird geprüft

Aktuell wird der Sachverhalt vom Sozialhilfeverband und von der Heimaufsicht des Landes Oberösterreich als Oberbehörde geprüft. "Wir werden nun schauen, ob alles nach den Vorgaben des Landes abgelaufen ist. Dazu brauchen wir etwas Zeit", so Bezirkshauptfrau Yvonne Weidenholzer, Obfrau des Sozialhilfeverbandes Ried.

Das Pflegeheim in Eberschwang. | Foto: Scharinger
Silvester Hutgrabner, Bezirksärztesprecher und Hausarzt in Eberschwang. | Foto: OÖ Ärztekammer
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