Team Pam? Dosko? Oder Babler?

"Dann muß einmal eine Ruhe sein"

Die SPÖ-Mitglieder entscheiden demnächst über den künftigen Parteivorsitz: Was sagen die roten Ortschefs dazu?

EBERSCHWANG/GEIERSBERG/GURTEN. Von 24. April bis 10. Mai werden die Mitglieder der SPÖ ihre Wahl zum zukünftigen Bundesparteivorsitz treffen. Dass sich die Parteispitze zur Klärung der Vorsitz-Frage entschlossen hat, unterstützen die vier SPÖ-Ortschefs des Bezirkes vollends. Für "demokratiepolitisch den besten Weg" halten sie es, die Basis entscheiden zu lassen. Damit habe man ja bereits auf Landesebene gute Erfahrungen gemacht, verweist Gurtens Bürgermeisterin Petra Mies auf die Entscheidung zur Nachfolge von Birgit Gerstorfer.

Genauso herrscht Einigkeit darüber, dass es gelte, Konflikte in Gremien und nicht in der Öffentlichkeit zu diskutieren. Und: Auf wen auch immer die Entscheidung falle, sie sei von allen zu akzeptieren.

"Dann muß mal Ruhe sein"

"Ich habe die Bundesparteivorsitzende Rendi-Wagner unterstützt und ich werde das auch mit Doskozil machen, wenn es so wäre", sicherte Geiersbergs Bürgermeister Fritz Hosner bereits zu, das Ergebnis akzeptieren zu wollen, noch bevor weitere Kandidaten Platz auf der Wahlliste fanden.

Für Hosner, der auch als Bezirksparteivorsitzender fungiert, ist wichtiger als die Person, dass Ruhe einkehrt und man zur Basis zurückfindet. Es sei an der Zeit, sich "nicht mehr mit uns selber zu beschäftigen". Nach der Entscheidung "gehört endlich gearbeitet, für die Bevölkerung, für die Wähler", ist Hosner überzeugt. Josef Bleckenwegner, bereits seit 23 Jahren Bürgermeister von Eberschwang, spitzt es zu: "Mir ist die erste Minute die liebste, wenn wieder Ruhe einkehrt." Bei der höchsten Inflation in der EU und der aktuellen Teuerungswelle sei keine Zeit mehr für diese "Selbstbeschäftigung", plädiert Bleckenwegner dafür, jetzt gute Oppositionsarbeit zu machen.

"Wir haben die höchste Inflation in der EU. Die Basis will, dass jemand da ist, der sich darum kümmert."

"Die Basis will, dass jemand da ist, der sich darum kümmert", fordert Bleckenwegner, der mit viel Freude der erste sozialdemokratische Gemeindechef in Eberschwang ist, zur Arbeit für die Grundwerte der Sozialdemokratie auf. Dass sich als Parteichef für diese Arbeit mit Andreas Babler noch eine Alternative zur Parteivorsitzenden Rendi-Wagner und Herausforderer Doskozil zur Wahl stellt, begrüßt Gurtens Bürgermeisterin Petra Mies.

"Es wird spannend"

Beide, sowohl Rendi-Wagner als auch Doskozil, seien in der Öffentlichkeit beschädigt, erklärt Mies, die seit 2019 die 1200-Einwohner-Gemeinde führt. Statt öffentlicher Querschüsse sollten die Themen, die die Menschen betreffen, im Zentrum stehen, insistiert sie. Durch ihre Arbeit im Maximarkt kenne sie die Sorgen und Nöte der Menschen sehr gut. Sie werde sich bei allen Kandidaten anschauen, wie sie die Werte der Sozialdemokratie leben, versprach Mies, als es noch kaum mehr als fünf waren. Der zur Wahl stehende Bürgermeister von Traiskirchen hätte jedenfalls Strahlkraft, ist die Gurtner Orts-chefin, die 1991 Mitglied der sozialdemokratischen Partei wurde, überzeugt. Wirklich in die Wahlkarten schauen lassen sich die roten Ortschefinnen und -chefs jedoch alle nicht.

Wippenhams Bürgermeisterin Roswitha Schachinger wollte sich zu diesem Thema lieber gar nicht äußern.

SPÖ BEZIRK RIED
Die SPÖ im Bezirk Ried hat ungefähr 650 Mitglieder. Diese Zahl sei seit einigen Jahren relativ konstant, heißt es aus der SPÖ-Bezirksgeschäftsstelle.

In 28 der 36 Gemeinden des Bezirkes ist die SPÖ im Gemeinderat vertreten. Insgesamt hat die SPÖ des Bezirkes Ried 91 Gemeinderäte.

Mit Peter Stummer in Ried, Christin Mayrhofer in Eberschwang und Markus Stelzhammer in Mühlheim am Inn arbeiten im Bezirk Ried drei Vize-Bürgermeister an der sozialdemokratischen Gestaltung des Gemeindelebens mit.

Zudem gibt es mit Petra Mies in Gurten und Roswitha Schachinger in Wippenham zwei Bürgermeisterinnen, mit Josef Bleckenweger in Eberschwang und Fritz Hosner in Geisersberg zwei Bürgermeister – also vier SPÖ-Ortsschefs, die die Geschicke ihrer Gemeinden leiten.