SVR-Cupsieg-Jubiläum
Als ganz Ried die Bundeshauptstadt rockte
Ende Mai jährt sich der zweite Cupsieg in der Vereinsgeschichte der SV Ried zum zehnten Mal. Für Fans und Spieler ein unvergesslicher Tag.
RIED (mafr). Eckball Florian Mader, Kopfball Markus Hammerer und es steht 1:0 für die SV Ried! So geschehen am 29. Mai 2011 im Wiener Ernst-Happel-Stadion. Mit seinem Treffer zum 1:0 im Cup-Finale gegen Austria Lustenau löst der damals 21-Jährige bei den tausenden mitgereisten SVR-Fans großen Jubel aus. Später erzielte der Roßbacher noch den 2:0 Endstand. „Der Doppelpack im Cupfinale war das absolute Highlight meiner Profi-Karriere“, sagt Hammerer. 11.000 Fans waren damals in Wien dabei, um diesen Triumph zu feiern. „Diese Mobilisation an Menschenmassen war gigantisch! Besonders toll war die Rückfahrt. Spieler und Fans trafen zufällig auf einer Autobahnraststation aufeinander, da waren sicher 30 unserer Busse dort“, erinnert sich Stefan Reiter, damaliger SVR-Sportdirektor, und ergänzt: „Daniel Steininger und sein Team haben eine organisatorische Meisterleitung abgeliefert.“ Steininger, damals Marketingleiter bei der SV Ried und sein Team arbeiteten teilweise rund um die Uhr, um diese Aufgaben zu bewältigen: „Wir haben 100 Busse organisiert. Es war nicht nur schwierig, die Busse bereitzustellen, sondern auch kurzfristig ungefähr 5.000 Fanschals, Fahnen, Gebäck und Bier zu besorgen. Es nahm Dimensionen an – unvorstellbar.“ Der Gedanke an den Finaltag selbst löse noch immer Gänsehaut aus, so der heute 44-Jährige, der in Aurolzmünster lebt.
"Unser Teamspirit war grandios"
Aus sportlicher Sicht war es war es am Ende eine klare Angelegenheit für die SV Ried. Nur zu Beginn hatte Austria Lustenau eine große Chance, welche aber ungenützt blieb. Spätestens nach dem 2:0 in der 67. Spielminute war der Zweitligist besiegt und den Wikingern der Cupsieg nicht mehr zu nehmen. Schon Wochen zuvor war die Euphorie in der Stadt zu spüren, gleichzeitig war aber auch der Druck auf die Mannschaft sehr groß. „Druck ist ein allgemeiner Zustand, ohne diesen inneren selbst auferlegten Leistungsparameter sind solche Erfolge nicht möglich“ analysiert Paul Gludovatz, SVR-Trainer von 2008 bis 2012, die damalige Ausgangssituation. Aber nicht nur an den Cupsieg denk der 74-Jährige noch gerne zurück. „Ried ist und war für mich ein besonderer „Fußball-Boden“, ich bin nach wie vor Rieder mit Leib und Seele“, so Gludovatz. „ Andere hatten vielleicht die besseren Kicker, aber unser Teamspirit war grandios“, sagt Ewald Brenner, der in der Zeit unter Gludovatz als Allrounder auf der rechten Seite aktiv war. „Für mich war der 29. Mai etwas ganz Besonderes, weil es mein letztes Spiel als Profi war“, sagt Brenner (45), der heute im Bereich der Immobilien selbstständig ist. Für die meisten Spieler, Funktionäre und Fans bleibt das Spiel am 29. Mai 2011 unvergessen, aber auch das Feiern danach am Hauptplatz wird so manchen ewig in Erinnerung bleiben.
Alle Interviews und Berichte zum Thema:
Artikel über "Doppelpacker" Markus Hammerer aus dem Jahr 2019
Teil 1: Ewald Brenner
Teil 2: Daniel Steininger
Teil 3: Stefan Reiter
Teil 4: Paul Gludovatz
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