LAG-Läufer Jürgen Aigner im Interview
„Der Staatsmeistertitel aus dem Jahr 2017, bedeutet mir sehr viel“

Interview auch auf "Helden des Laufsports" zu finden.

„Durch die Erfolge konnten auch die eine oder andere versäumte Party verschmerzt werden“, sagt Jürgen Aigner über sein Leben für den Laufsport. Im Helden-Interview #84 spricht der 29-jährige Prameter mit uns über seine Erlebnisse bei internationalen Events und über seinen bisher größten Erfolg, dem Staatsmeistertitel im Jahr 2017.

Helden des Laufsports: Seit deiner Kindheit bist du Mitglied bei der LAG Ried. Wie kam es dazu und was war die Motivation, auch in den Jahren wo andere Party machten, weiter zu trainieren und auf vieles zu verzichten?

Jürgen: Ich kam eigentlich über Umwege zum Laufsport. Nachdem ich meine Fußballkarriere als Tormann wegen eines Gleitwirbels in der Wirbelsäule beenden musste und als Torwart in der Sporthauptschule in Ried schon immer allen davongelaufen bin, brachte mich mein damaliger Sportlehrer Gernot Schmidt zur LAG Ried. Hier konnte ich gleich zu Beginn auf den Mittelstrecken einige Siege einfahren. Diese Erfolge motivierten natürlich umso mehr, sodass ich noch intensiver und gezielter zu trainieren begann. Durch die Erfolge konnten auch die eine oder andere versäumte Party verschmerzt werden. Ganz darauf verzichtet habe ich jedoch trotzdem nicht.

Hdl: Du bist auf der Mittel- und Langstrecke zuhause. Welche Disziplin favorisierst du?

Jürgen: Meine Lieblingsdisziplinen sind eindeutig der 3.000 Meter Hindernis- sowie der Crosslauf. Aber auch die 5.000 Meter laufe ich sehr gerne.

Hdl: Du konntest schon sehr viele Tagessiege und Medaillen feiern. Welche waren deine bisher größten Erfolge?

Jürgen: 2017 konnte ich über die 3.000 Meter Hindernis den Staatsmeistertitel in der Allgemeinen Klasse holen, welcher mir sehr viel bedeutet. Mein 14. Platz im Jahr 2009, ebenfalls über die 3.000 Meter Hindernis, bei der Junioren Europameisterschaft in Serbien steht dabei aber auch ganz oben.

Hdl: Gibt es Bestzeiten auf die du besonders stolz bist?

Jürgen: Meine 2009 bei der Junioren Europameisterschaft gelaufenen 09:09,54 Minuten sind sicher herauszuheben. Damals lief ich bei 40° eine neue Bestzeit und verpasste den Finaleinzug nur um 1,5 Sekunden. Unter diesen Bedingungen war das damals richtig cool. Derzeit steht meine persönliche Bestzeit über die Hindernisse bei 09:05,15 Minuten.

Hdl: Als sportlicher Polizist durftest du Österreich bereits mehrfach international vertreten. Was waren hier deine persönlichen Highlights?

Jürgen: Platz 12 bei der Polizei-WM 2019 in Mailand über 10 Kilometer und Platz 12 bei der Crosslauf-Europameisterschaft in England, sowie Platz 5 in der Teamwertung waren echt stark. Bei der Polizei-Crosslauf-Europameisterschaft 2020 hoffe ich, dass wir im Team um eine Medaille mitlaufen können.

Hdl: Bei der Polizei-EM in Irland, im Jahr 2018, bist du das erste Mal bei einem Marathon an den Start gegangen. Kommt da über die 42,195 Kilometer noch mehr? Oder anders gefragt, auf welcher Strecke siehst du deine Zukunft?

Jürgen: Ich wurde eigentlich von meinen Kollegen des Polizei-Laufkaders überredet. Nachdem ich im Sommer zehn Wochen wegen einer sehr starken Knöchelprellung, wo ich mir beinahe den Knöchel gebrochen hätte und nicht laufen konnte, waren die elf Wochen Vorbereitung dann sehr hart bzw. fast zu kurz. Die letzten 10 Kilometer des Marathons bekam ich muskulär die volle Härte des Marathons zu spüren. Mit 02:41 Stunden konnte ich zum Glück noch das Ziel erreichen, was für mein Debüt in Ordnung war. Was die Zukunft bringen bzw. wohin es mich verschlägt kann ich noch gar nicht sagen. Ich kann mir aber auch vorstellen mich bei einem Traillauf oder Berglauf zu versuchen. Sicher ist jedoch, dass der Dublin-Marathon nicht mein letzter war. Beim nächsten Lauf weiß ich was auf mich zukommt bzw. möchte ich natürlich auch mit einer besseren Zeit ins Ziel kommen.

Hdl: Hast du einen Trainer und befolgst du einen strikten Trainingsplan?

Jürgen: Ich arbeite seit mittlerweile 15 Jahren mit meinem Coach Wolfgang „Smily“ Zweimüller zusammen. Die Trainingsplanung machen wir in gemeinsamer Absprache immer Monatsweise, je nachdem wie meine Dienste fallen. Für mich ist es nicht immer ganz einfach Dienst und die vielen Wettkämpfe unter einen Hut zu bringen da ich in der Regel ca. 200 bis 220 Stunden Dienst pro Monate habe. Daher auch auf diesem Weg ein großer Dank an meine Kollegen meiner Dienststelle in Mauerkirchen.

Hdl: Wie viel Zeit investierst du pro Woche ins Training und wie sieht dein Trainingsalltag aus?

Jürgen: In den Wintermonaten wo die meiste „Arbeit“ bzw. die Grundlagenausdauer aufgebaut wird, trainiere ich ca. 10 bis 15 Stunden pro Woche. Mit Dauerläufe, Intervall- und Alternativtraining (am Ergometer oder Schwimmen) kommen hier ca. 100 bis 120 Laufkilometer pro Woche zusammen. Zu guter Letzt auch noch das „beliebte“ Kraft- und Stabilisationstraining.

Hdl: Du trainierst sehr viel im „alten“ Rieder Stadion. Wenn du nicht gerade dort läufst, wo bist du dann unterwegs?

Jürgen: Meine Grundlagenläufe laufe ich entweder im Bereich von Aurolzmünster (gerne im „Rieder Holz“), wo ich derzeit mit meiner Freundin wohne, oder auch im Stadtpark von Ried. Aber auch in Pramet bei meinen Eltern, wo es im Wald megaschön und ruhig ist, bin ich gerne unterwegs.

Hdl: Welche Hobbys, außer dem Sport, hast du noch?

Jürgen: Ich würde mich als Sportfreak bezeichnen. Eigentlich mache ich alles gerne was mit Bewegung zu tun hat bzw. vergeht so gut wie kein Tag ohne Bewegung. Sei es Tischtennis, Tennis, Beachvolleyball oder Fußball. Außerdem schaue ich liebend gerne mit meinen Freunden die deutsche Bundesliga und generell Fußball.

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