Ex-Springer Franz Neuländtner

Er empfiehlt den Stars den richtigen Ski

Der zweifache Skisprung-Weltcupsieger Franz Neuländtner ist seinem Sport auch nach der aktiven Karriere treu geblieben. Seit 30 Jahren ist er im Weltcup als Ski-Experte tätig.

RIED, HÖHNHART. Wenn beim Skispringen Stefan Kraft, Julia Mühlbacher und Co. auf Weitenjagd gehen, formen sie mit ihren Skiern das berühmte "V". Diese Ski werden bis ins letzte Detail abgestimmt und perfekt an den Springer, die Bedingungen und die Schanze angepasst. Einer der Ski-Spezialisten im Hintergrund ist Franz Neuländtner. Der seit Kurzem 58-Jährige ist selbst ehemaliger Springer und seit nun 30 Jahren Ansprechpartner für Athleten und Trainer für Ski der Marke Fischer. "Ich bin bei den Weltcup-Stationen vor Ort und bekomme Feedback von meinen zu betreuenden Sportlerinnen und Sportlern. Außerdem halte ich Ausschau nach möglichen neuen Partner und jungen Talenten, die wir bei ihrem Weg unterstützen können."

Materialexperte im Hintergrund

Als Sprunglauf-Verantwortlicher bei Fischer betreut er auch die Nordischen Kombinierer bei ihren Aufgaben.

"Meist rede ich mit den Athletinnen und Athleten selbst, manchmal ist auch ihr Trainer dabei. Sie sagen mir, was am aktuellen Ski passt und wie er sich anfühlen soll. Ich nehme dann das Material und die Verbesserungswünsche mit in die Skiwerkstatt. Dort versucht unser Team dann, das Beste herauszuholen, damit die Athlet:innen ihre stärksten Sprünge zeigen können",

sagt der Höhnharter. Die Anforderungen an den Ski sind immer unterschiedlich: Profis bekommen extra angefertigtes Spezialequipment, der Springernachwuchs "Standard-Sprungski". Im Vergleich zu seiner aktiven Zeit ist der Sport wesentlich professioneller geworden. "Wenn wir ehrlich sind, ist Skispringen ja immer noch ein Breitensport, er ist klein, aber oho. Aber wenn ich zurückdenke: Heute schauen die Sportler viel mehr aufs Material, damals sahen wir das noch nicht so kritisch", sagt Neuländtner.

Weltcupsieger und Vize-Weltmeister

In seiner aktiven Zeit holte der 58-Jährige zwei Weltcupsiege (Lake Placid 1985, Lahti 1990) und die Silbermedaille bei der Skiflug-Weltmeisterschaft 1986 in Bad Mitterndorf/Kulm. Zuvor wurde er bei der Vierschanzentournee 1985/86 überraschend Zweiter hinter Ernst Vettori. Danach lernte er den Beruf des Skierzeugers bei Fischer in Ried und betreute anfangs unter anderem Andreas Goldberger.